Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Weiteres
Belletristik
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 79 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 79 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945

Bild der Seite - 79 -

Bild der Seite - 79 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945

Text der Seite - 79 -

2.2 Bedeutung fürBiografieundWerk Luna) seinachdemKrieg „einerderersten[gewesen], auchwenndie Literaturwissenschaft ihm selten die Ehre erweist, es anzuerkennen“.278 Mit Germanien hat Lernet sich nach 1945 – seinem oft einseitig inter- pretiertenDiktum,man„brauche[]nurdort fortzusetzen,wounsdie Träume eines Irren unterbrochen haben“279, zum Trotz – positioniert. Eindeutigkeit ist von ihmauchhiernicht zuhaben, esgibt jedochgute Gründe,dasdarinenthaltene „Bekenntnis [...]undseinenAutorernst zunehmen“,280 alsdichterischenAusdruck seinerauch indenBriefen an Lotte Sweceny immer wieder anklingenden, gegenüber Friedrich Torberg explizit geäußerten Überzeugung, „daß offenbarauch der Krieg, mit all seinen Zerstörungen, nur ein sichtbares Zeichen der inneren Zerstörunggewesen ist“.281 Wo Lernet sich selbst verortete, worin er seine Rolle sah, ist nicht mit letzterGewissheit zu sagen.Amehesten trifft auf seinePosition inden Jahren 1938–1945 wohl das zu, was er Philipp Branis in Der Graf von St.Germain – trotzig und ernüchtert zugleich – sagen lässt: „Ich bin, wenngleich ich fürniemandenetwashabe tunkönnen,wenngleich ich nichts als geschriebenhabe, gebliebenbis jetzt.“282 278 Barrière:EinRitter vonder traurigenGestalt?, S.187. 279 Alexander Lernet-Holenia: Gruß des Dichters [Ausschnitt]. In: Thomas Hübel/Manfred Müller (Hrsg.): Die Lust an der Ungleichzeitigkeit (zuerst in: Der Turm. Monatsschrift für österreichischeKultur1. Jg.Heft4/5[1945/46],S.109).Wien:Zsolnay1997,S.60. Die Aussage von Germanien sei diesem Diktum „in seiner Grundstimmung diametral entgegengesetzt“, soManfredMüller (ManfredMüller:EinVersuch,einStaatsdichter zu sein. Alexander Lernet-Holenia 1945–1955. In: Thomas Hübel/Manfred Müller/Gerald Sommer [Hrsg.]: Alexander Lernet-Holenia. Resignation und Rebellion. „Bin ich denn wirklich,was ihr einstwart?“BeiträgedesWienerSymposions zum100.Geburtstagdes Dichters [Studies in Austrian Literature, Culture And Thought]. Riverside, CA: Ariadne Press2005,S.219–237,hierS.233). 280 Strigl: ÜberdasZeitgemäßeanLernets „Germanien“, S.86. 281 Alexander Lernet-Holenia: Brief an Friedrich Torberg. 21. Feb. 1946 (zit. nach Friedrich Torberg: In diesem Sinne ... Briefe an Freunde und Zeitgenossen. Mit einem Vorwort von Hans Weigel. [Gesammelte Werke in Einzelausgaben, Bd. Bd. XII]. München–Wien: LangenMüller1981,S.201f.). 282 AlexanderLernet-Holenia:DerGrafvonSt.Germain(DiephantastischenRomane).Wien– Hamburg: Paul Zsolnay Verlag 1977, S.258f. – freilich ohne die (selbst)mörderische Konsequenz, die Branis zieht, indem er seinen Wagen absichtlich in die vom „Anschluss“ trunkene Menge fährt und schließlich von „den ihrem gesunden Rechtsempfinden folgendenVolksgenossenanOrtundStellederVergeltungzugeführt“wird(ebd.,S.262). 79
zurĂĽck zum  Buch Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945"
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
FWF-E-Book-Library
Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
Weiteres Belletristik
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny