Seite - 314 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
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132)AnMariaCharlotteSweceny,Berlin, 17.6.1942
Brief (4S.),Bleistift
Amstetten ]Stadt imSüdwestenNiederösterreichs, aufderWestbahn
vonWien kommendetwaauf halbenWeg zwischenSt.PöltenundLinz.
Leander-Film ] Die UFA-Produktion Die große Liebe hatte wenige Tage
zuvor, am 12. Juni, im Germania-Palast an der Frankfurter Allee und im
Ufa-Palast am Zoo(beide Berlin) Premiere gehabt (Regie:Rolf Hansen,
Drehbuch:RolfHansen,PeterGroll;Darsteller:ZarahLeanderalsHanna
Holberg,GretheWeiseralsZofeKäthe,PaulHörbigeralsAlexanderRud-
nitzky, Hans Schwarz als Alfred Vanloo, Viktor Staal als Oberleutnant
Wendlandtu.a.).Die „Story“ stammtevonALH,erwurde– imGegen-
satz zu anderen Filmen, an denen er mitwirkte – sogar im Vorspann
genannt, obwohlerbeimRegimenichtgeradegutangeschriebenwar
(vgl.Rocˇek:DieneunLeben, S.241).PeterPott schreibt, „eindamals sehr
bekannterDrehbuchautor,Buchholz [d.i.GerhardT.Buchholz,C.D.]“
habenacheinemEntwurfALHsdieEndfassunghergestellt (Pott:Alexan-
der Lernet-Holenia – Gestalt, dramatisches Werk und Bühnengeschichte,
S.130). Der Film habe „das beste Einspielergebnis aller unter Goebbels’
LeitungproduziertenFilme,nämlichmehrals8,5MillionenReichsmark“
gezeitigt (Rocˇek:DieneunLeben, S.241).ÜberdieHöhedesfinanziellen
ErfolgsherrschtUneinigkeit:Ebenfallsvon8,5MillionenRMsprichtPott,
auf den sich wohl Rocˇek bezieht (Pott: Alexander Lernet-Holenia – Ge-
stalt, dramatisches WerkundBühnengeschichte, S.130); von„nur“ sechs
MillionenReichsmark sprichtErwinLeiser (ErwinLeiser: „Deutschland
erwache“–Propaganda imFilmdesDrittenReiches. ErweiterteNeuaus-
gabe[21.–28.Tausend].ReinbekbeiHamburg:Rowohlt1978,S.60).
Von8Millionen,dieswiederumallerdingsbereitsnachzehnMonaten
Laufzeit, ist beiSommerdieRede(Sommer:AnmerkungenzuWillkür
undWohlwollenfiskalischerOrgane,hierS.184). „BisKriegsendesahen
rund 27,8 Millionen Zuschauer den Film Die große Liebe“ (ebd.). Die
zuberühmt-berüchtigtenDurchhalte-SchlagerngewordenenLiederDa-
von geht die Welt nicht unter und Ich weiß, es wird einmal ein Wunder
gescheh’n (Musik: Alfred Jary, Text: Bruno Balz, gesungen von Zarah
Leander) stammenausdiesemFilm,demsogarGoebbelsbescheinigte,
„zweifellos ein sehr starkerPublikumsreißer“ zu sein (Tagebucheintrag
vom14.Mai1942, zit. nachRocˇek:DieneunLeben, S.241).
angenehmüberrascht ]30Jahre spätergabALHAnderslautendeszu
Protokoll: „NachBeendigungdesPolenfeldzugeskamichzurHeeresfilm-
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Briefe 1938-1945
- Titel
- Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
- Untertitel
- Briefe 1938-1945
- Autor
- Christopher Dietz
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-205-78887-4
- Abmessungen
- 15.5 x 23.5 cm
- Seiten
- 468
- Kategorien
- Weiteres Belletristik