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Algorithmuskulturen - Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit
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2. Die algorithmische Choreographie des beeindruckbaren Subjekts 57 cia 2012). Es lässt sich eine gesteigerte Sensibilität gegenüber den Stalking-Al- gorithmen verzeichnen, ebenso zunehmende Versuche diese zu untergraben. Ein Beispiel hierfür wäre die ansteigende Verwendung algorithmischer Akteu- re wie Trackmenot, um die Stalker zu verwirren (Nissenbaum/Brunton 2013). Auch der Ausstieg aus dem Tracking ist möglich, allerdings sind die Kosten hierfür zumeist kaum überschaubar. Gleichzeitig existieren auch nennenswer- te Bemühungen, das Cookie-Paradigma zu durchbrechen, ein Beispiel hierfür wäre das ›Browser Fingerprinting‹ (Nikiforakis et al. 2014).16 ein markierteS/gebrandmarkteS Subjekt werden: marKenaffinität und die aKribische choreograPhie Von handlungsträgerschaft »›Brand‹« (Marke) – Deutsch ›Brand‹, auch ›brennen‹. Die Bedeutung des Verbs ›mit hei- ßem Eisen brandmarken‹ stammt aus dem Spätmittelalter, woraus sich die Bedeutung des Substantivs ›Brand‹ (Marke) als ›eine Besitzmarkierung durch brandmarken‹ seit der Mitte des 17. Jahrhunderts erschließt.« In einer Welt des exponentiellen Internetwachstums generieren und archivie- ren Cookies Unmengen von Daten.17 Darüber hinaus kann jede Webseite mit- hilfe dynamischer Adserver potentiell als ein Publikationsort fungieren und damit Teil des sogenannten ad inventory werden, unabhängig davon, wie lange ein Nutzer letztlich eine Webseite besucht.18 Wir haben es also mit einer ex- plosionsartigen Ausbreitung möglicher Publikationsorte für Werbung zu tun, also einer rapiden Proliferation des ad inventory und das macht es schwierig, den Blick des Subjektes zu binden bzw. zu disziplinieren. Die Schwierigkeit besteht darin, eine verlässliche Relation zwischen dem Subjekt und der Wer- bung zu etablieren, die notwendig dafür ist, das Subjekt als ein beeindruck- bares hervorzubringen. Angesichts dieser Ausdehnung des ad inventory und der Explosion der Tracking-Daten erweisen sich die Choreographie und Be- 16 | Die Einzigartigkeit des eigenen Browsers lässt sich hier testen: https://panoptic- lick.eff.org 17 | Einem Bericht von Cisco zufolge wird der jährliche IP-Verkehr die Zettabyte- Schwelle (1000 Erabytes) 2016 überschreiten; ein Zettabyte ist gleich einer Sextillion (1021) oder strenggenommen 270 Bytes. www.cisco.com/c/en/us/solutions/collateral/ service-provider/visual-networking-index-vni/VNI_Hyperconnectivity_WP.pdf (zuletzt abgerufen am 20 Februar 2016). 18 | Historisch wird der Werberaum auf einer Webseite als wertvoller erachtet und je tiefer wir in eine Webseite gehen (›Session Depth‹) desto weniger wertvoll wird das Werbeinventar.
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Algorithmuskulturen Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit
Titel
Algorithmuskulturen
Untertitel
Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit
Autor
Robert Seyfert
Herausgeber
Jonathan Roberge
Verlag
transcript Verlag
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-3800-8
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
242
Schlagwörter
Digitale Kulturen, Medienwissenschaft Kultur, Media studies, Technik, Techniksoziologie, Kultursoziologie, Neue technologien, sociology of technology, new technologies, Algorithmus
Kategorie
Technik
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