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ALJ 1/2016 Jörg Fuchslueger 73
Abb 2: ICI-Facettenstruktur und -Anzeige (Beispiel: gefundene Datumsangaben innerhalb von E-Mails und
deren Anhänge in einer für den Untersuchungsfall relevanten Sender-Empfänger-Gruppe). In gleicher
Weise können für alle Facettenpunkte Listen und Auswertungen in Bezug auf jede beliebige ad hoc
erstellte Teildatenmenge unmittelbar angezeigt, interpretiert und als weiterer Filter angewandt werden.
Zusätzlich zu den Facetteneinträgen aus der semantischen Analyse werden auch weitere Struk-
turpunkte durch vorhandene Metadaten der einzelnen Dokumente im Standardmodell automa-
tisch erzeugt. Gute Beispiele dafür sind Sender, Empfänger und das Sendedatum eines E-Mails
oder bei Dokumenten der Bearbeiter und das letzte Speicherdatum. Die Datumsfelder ermöglichen
Suchabfragen mit exakten Datumseinschränkungen auf einer Zeitachse und unmittelbare Aus-
wertungen mit Zeitreihen, Abweichungen und Trends. Das Analysemodell optimiert Datumsin-
formationen hinsichtlich verschiedener Datumsformate und Zeitzonen.
Auch die einzelnen Datenquellen (zB Laptop von Herrn A, Fileserver XY, Projektlaufwerk Angebote)
oder auch Dokumentarten (zB E-Mail, Schriftdokumente, Tabellen, Präsentationen) werden in den
Metadaten-Facetten sehr übersichtlich zur Analyse und Auswahl angeboten. Die Facettenstruktur
hat den Vorteil, dass Metadaten nicht zu sehr „IT-spezifisch“, sondern von der Sprachbegrifflich-
keit für den Endanwender möglichst verständlich und in deren spezifischem Sprachgebrauch zur
Auswahl angeboten werden.
Die Standard-Facettenstruktur von ICI ist damit sehr praxisbezogen und anwenderorientiert. Sie
liefert sofort ein erstes Bild über alle Inhalte. Das Untersuchungsteam ist damit in einer frühen
Phase der Überprüfung bereits in der Lage, die „Verwertbarkeit“ der sonst unüberschaubaren
Datenmenge zu beurteilen und das weitere Vorgehen zu planen.
3. Fallbezogenes Analysemodell
Zu Beginn der Untersuchung, eventuell auch nach einer ersten Sichtung der Daten, wird vom Un-
tersuchungsteam zumeist ein Fragenkatalog erstellt. Bei umfangreichen Daten oder komplexen
Sachverhalten ist eine Aufteilung in einzelne Untersuchungspunkte (also der Fragen/Themen, nicht
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Austrian Law Journal
Band 1/2016
- Titel
- Austrian Law Journal
- Band
- 1/2016
- Autor
- Karl-Franzens-Universität Graz
- Herausgeber
- Brigitta Lurger
- Elisabeth Staudegger
- Stefan Storr
- Ort
- Graz
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- Abmessungen
- 19.1 x 27.5 cm
- Seiten
- 110
- Schlagwörter
- Recht, Gesetz, Rechtswissenschaft, Jurisprudenz
- Kategorien
- Zeitschriften Austrian Law Journal