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Austrian Law Journal, Band 1/2018
Seite - 23 -
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ALJ 2018 Open-Access-Veröffentlichungspflicht für Dissertationen 23 tätsangehörige Entgelt für ihre Forschungstätigkeiten erhalten, was bei DisstertantInnen keines- wegs immer der Fall sein muss. 2. VwGH zur Wissenschaftsfreiheit von UniversitätsprofessorInnen Auch soll nicht verschwiegen werden, dass der VwGH in Österreich eine Anordnung zur Veröf- fentlichung wissenschaftlicher Werke für Bedienstete der Universität ausdrücklich unter Verweis auf die Wissenschaftsfreiheit ganz grundlegend abgelehnt hat: „Es bleibt einem Universitätsprofes- sor als Grundrechtsträger der Wissenschaftsfreiheit nach Art. 17 StGG vorbehalten zu entscheiden, ob er seine Forschungsarbeit der Öffentlichkeit zugänglich macht oder nicht […].“119 Pöschl,120 die darin eine in Zeiten des publish or perish verblüffende Feststellung verortet, wertet das Ergebnis als „etwas sehr Entspanntes“. Die dieser Entscheidung zugrundeliegende Wertung sollte bei der Beurteilung der Verhältnismäßigkeit einer Veröffentlichungspflicht für (allenfalls nicht angestellte) DissertantInnen ebenfalls berücksichtigt werden. 3. Open-Access-Maßnahmen der Europäischen Kommission Eingangs121 wurde erwähnt, dass die Europäische Union mit dem Digitalen Binnenmarkt ein An- liegen verfolgt, das gerade auch wissenschaftliche Informationen miteinbezieht. Im April 2018 veröffentlichte die EK ein Maßnahmenpaket mit einem klaren Bekenntnis zu Open Science und Open Access.122 Sosehr die European Open Sciences Cloud (EOSC) gefördert werden soll, indem Mitgliedstaaten aufgefordert werden, sicherzustellen, dass „research funding institutions“ und „academic institutions receiving public funding“ entsprechende Open Access Policies und Akti- onspläne implementieren,123 wird doch wiederholt betont, dass Urheberrecht und verwandte Schutzrechte zu respektieren sind.124 Die Kommission lässt dabei keinen Zweifel an der Selbstbe- stimmtheit der WissenschafterInnen: „Open access is a means of dissemination for researchers who may decide to publish their work, in particu- lar in the context of publicly-funded research. Licensing solutions should aim at facilitating the dissemina- tion and re-use of scientific publications.“125 WissenschafterInnen, die sich für Open Access entscheiden, sollen nach den Vorgaben der EK beraten, unterstützt, motiviert und belohnt werden.126 Eine gesetzlich/satzungsmäßig vorge- schriebene OA-Veröffentlichungspflicht würde das Konzept konterkarieren. 119 VwGH 2011/12/0172 RdM 2013,48 (60) (Pöschl). 120 Pöschl, RdM 2013/48, 60 (65). 121 Vgl FN 2 und 3. 122 Commission Recommendation of 25. 4. 2018 on access to and preservation of scientific information, C (2018) 2375 final. 123 Vgl C (2018) 2375 final, 3 f. 124 Vgl C (2018) 2375 final, 4: „Member States should ensure, in compliance with the EU acquis on copyright and related rights, that as a result of these policies or action plans: - all scientific publications resulting from publicly-funded re- search are made available in open access as from 2020 at the latest; […]- taking into account technological develop- ments, licensing terms used on the market do not unduly restrict text and data mining of publications resulting from publicly funded research, in accordance with and without prejudice to applicable copyright legislation.” 125 In C (2018) 2375 final, 2 FN 9 definiert wie folgt: „Open access refers to the possibility to access and re-use digital research outputs with as few restrictions as possible.“ 126 Vgl C (2018) 2375 final, 8 f, Pkt 8 „Skills and competences“ sowie Pkt 9: „Incentives and rewards“.
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Austrian Law Journal Band 1/2018
Titel
Austrian Law Journal
Band
1/2018
Autor
Karl-Franzens-Universität Graz
Herausgeber
Brigitta Lurger
Elisabeth Staudegger
Stefan Storr
Ort
Graz
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
19.1 x 27.5 cm
Seiten
68
Schlagwörter
Recht, Gesetz, Rechtswissenschaft, Jurisprudenz
Kategorien
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