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Austrian Law Journal, Band 2/2017
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ISSN: 2409-6911 (CC-BY) 3.0 license DOI: 10.25364/1.4:2017.2.3 www.austrian-law-journal.at Fundstelle: Storr, Der digitalisierte Forscher, ALJ 2/2017, 85–94 (http://alj.uni-graz.at/index.php/alj/ article/view/82). Der digitalisierte Forscher Stefan Storr*, Universität Graz Kurztext: Der vorliegende Kommentar bezieht sich auf den Beitrag „Der digitalisierte Forscher“ von Thomas Kröll (ALJ 2/2017, 71). Ausgehend von der Beschreibung der gegenwärtigen Gesell- schaft als Wissensgesellschaft werden drei Aspekte angeführt, die die Wissenschaft als System heute kennzeichnen und künftig weitere Bedeutung haben werden: die Gewinnung und Weiter- gabe von Forschungsdaten, die Bewertung von wissenschaftlichen Leistungen und die Funktion von Universitäten. Der Kommentar schließt mit der Aufforderung, das Grundrecht der Wissen- schaftsfreiheit als institutionelle Garantie fortzuentwickeln. Schlagworte: Wissensgesellschaft, Wissenschaftsfreiheit, Digitalisierung, Text- und Data-Mining, Dissemination, Forschungsdaten, wissenschaftliche Leistungen, Bewertung, Ranking, Universitäten, Zugang zur IT-Kommunikationsinfrastruktur. I. Der Aufbruch in die Wissensgesellschaft A. „Wissen ist Macht“ Das Thema „der digitalisierte Forscher“ steht eng in Zusammenhang mit der Wissensgesellschaft. Die Wissensgesellschaft hat die Industriegesellschaft abgelöst. Während der industrielle Sektor zunehmend an Bedeutung verloren hat, ist ein Bedarf an hochqualifizierten Dienstleistungsberu- fen entstanden. Der amerikanische Soziologe Daniel Bell hat in seinem Werk „The Coming of Post- Industrial Society“ schon 1973 das „Primat des theoretischen Wissens“ hervorgehoben. Er hat erkannt, dass sich die nachindustrielle Gesellschaft zur „sozialen Kontrolle und der Lenkung von Innovation und Wandel um Wissen“ organisiert.1 Dadurch bilden sich neue soziale Verhältnisse und neue Strukturen. Bell führt weiter aus: „In dieser Gesellschaft treffen täglich Millionen Menschen Billionen von Entscheidungen – was sie kaufen, wie viele Kinder sie haben, wen sie wählen, welchen Beruf sie ausüben wollen usw. Dabei mag jede einzelne Entscheidung so unvorhersehbar sein wie die Reaktion eines Quantenatoms auf das Messinstru- ment, in der Summierung, der Gesamtheit jedoch lassen sie sich mit derselben Präzision bestimmen, mit der der Geometer seine Dreiecksmessungen durchführt. Wo der Computer der Diener ist, ist die Entscheidungstheorie der König.“2 Damit ist das theoretische Wissen das strategische Instrument und das „axiale Prinzip“ (Bell) der neuen Gesellschaft. * Univ.-Prof. Dr. iur. Stefan Storr ist Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät sowie Universitätsprofessor am Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz. 1 Bell, Die nachindustrielle Gesellschaft2 (1976) 36. 2 Bell, Gesellschaft2 49.
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Austrian Law Journal Band 2/2017
Titel
Austrian Law Journal
Band
2/2017
Autor
Karl-Franzens-Universität Graz
Herausgeber
Brigitta Lurger
Elisabeth Staudegger
Stefan Storr
Ort
Graz
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
19.1 x 27.5 cm
Seiten
108
Schlagwörter
Recht, Gesetz, Rechtswissenschaft, Jurisprudenz
Kategorien
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