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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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2      IslamophobiaStudies 37 wegungen.ZwarsinddiesedreiGegenständeoftengmiteinanderverbunden, die Forschungsliteratur konzentriert sich abermeist auf je einendavon.Sie werdendaher imFolgendengetrenntvoneinanderdargestellt. Die Dokumentation der Strategien und Netzwerke antimuslimischer Gruppen hat sich insbesondere in denUSA in den letzten Jahren zu einem lebendigen akademischen und publizistischen Genre entwickelt. Nathan Lean prägte dafür das eingängige Schlagwort der ›Islamophobia Indus- try‹. In dem gleichnamigen Buch identifiziert er diese als Netzwerk aus PolitikerInnen, AktivistInnen, konservativen und christlich-evangelikalen NGOs, Fernseh- und RadiomoderatorInnen sowie pro-israelischen Grup- pen, die imWiderstand gegen die vermeintliche ›Islamisierung‹ der USA gemeinsame Interesse erkennen und Ziele verfolgen. Lean nennt die Ak- teurInnen eine »tight-knit and interconnected confederation of right-wing fear merchants« (Lean 2012: 10). Durch gezielte Lobbyarbeit, Straßenmo- bilisierungen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen – in denen etwa anti-islamische Botschaften als bezahlte Anzeigen auf Plakatwänden und öffentlichen Verkehrsmitteln in den öffentlichen Raum getragen wurden – sei es den AkteurInnen gelungen, Einfluss auf die US-amerikanische Gesetzgebung auf Einzelstaats- und Bundesebene zu nehmen. Auch die bundesstaatlichenÜberwachungs- undRepressionsmaßnahmen, die gegen MuslimInnenimNamendernationalenSicherheitunddesKriegsgegenden Terror durchgeführt wurden, führt Leanmaßgeblich auf den Einfluss der ›Islamophobia Industry‹ zurück.Sehrähnlichargumentiertdiemuslimische Bürgerrechts-NGOCAIR (Council of American-Islamic Relations) in einem 2013veröffentlichten,umfangreichenReportmitdemTitel »LegislatingFear. Islamophobiaand its Impact in theUnitedStates« (CAIR2013).DerBericht, zudemauchLean als beratenderExperte beitrug, geht davonaus, dass ge- genMuslimInnen gerichtete Politik undGesetzgebungmaßgeblich auf den Einfluss dieserGruppen zurückzuführen sind.Gleiches gilt für eine Studie der denDemokraten nahestehendenNGO ›Center for American Progress‹, die ein einflussreiches islamophobesNetzwerk identifiziert, dasdieÖffent- lichkeit systematisch indie Irre führeundantimuslimischeDesinformation zu einem lukrativenGeschäftsmodell entwickelt habe (Ali et al. 2011: 5). Zu der so in die Welt gesetzte Desinformation gehöre die Behauptung, der Islamwäre keine Religion sondern eine (totalitäre) politische Ideologie; die Gleichsetzung von islamistischem Extremismus mit dem Islam; die Dar- stellungvonMuslimInnenalsTeil einerVerschwörungzurUnterwanderung des Staates (etwa durch die Einführung der Shari’a); und die Unterstel-
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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