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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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50 ImNamenderEmanzipation zuzuordnen.GemessenwirddieZeit,diedieProbandInnen fürdieAufgabe brauchen.Dahinter stehtdieThese,dass einekurzeZeitspanneauf einebe- reits implizit vorhandeneAssoziation schließen lässt,während eine längere Zeitspannedarauf verweist, dassderZusammenhangentgegender eigenen Intuitionhergestelltwerdenmuss. Imhoff undRecker setzten zusätzlich zu einem psychometrischen Test einen IAT ein, um zu prüfen ob »Gesichter von türkischen Männern vor einer Moschee« mit »bedrohlich« assoziiert werden (Imhoff/Recker 2012: 816). In allen Fällen wird versucht, durch die entwickelten Skalen eineKorrelation von Islamophobiemit anderen Fakto- ren–etwa sozialemStatus, parteipolitischenPräferenzen,Religiosität oder Persönlichkeitsstruktur – zu prüfen. Alle diesbezüglichen Studien bestäti- gen grundsätzlich, dass ein eigenständiges und relativ konsistentesMuster an vorurteilsbehafteten Einstellungen gegenüber MuslimInnen existiert. Sie unterscheiden sich jedoch recht stark in der jeweiligen Definition von islamophoben Vorurteilen und der Abgrenzung von ähnlichen Phänome- nen. Ein Problem vieler dieser Arbeiten ist, dass die eigenen Kategorien und diesen zugrunde liegende Vorannahmen nur unzureichend reflektiert werden. Das betrifft einerseits das Ziel der angenommenen Vorurteile. So meinen Echebarria-Echabe und Fernández-Guede mit ihrer Skala »anti- arabischeVorurteile« zuuntersuchen,beziehen sichaber in ihremFragebo- genmeist aufMuslimInnen bzw. den Islam. Selbst Türken und Bosniaken werdensoschlechterdingsunterdemLabel»Arabs«subsumiert (Echebarria- Echabe/Guede 2007: 1077-1078). Zudem gehen sie wie selbstverständlich davon aus, dass es sich bei arabischen/muslimischenMinderheiten in Eu- ropa um »immigrant communities with different cultural and religious worldviews« handle (Echebarria-Echabe/Guede 2007: 1078). Auch andere Studien tendierendazu,gesellschaftlich konstruierteZuschreibungenunre- flektiert zur Grundlage der eigenenUntersuchung zumachen. Imhoff und Recker etwa fragen ProbandInnen, ob sie dieser Aussage zustimmen: »The rigid Islamicgenderdivisionshouldnotbe conceded to–neither in thepu- blic health sectornor inphysical education« (Imhoff/Recker 2012: 815).Dass eseinebesonders rigideGeschlechtertrennunggibt,die spezifisch islamisch ist,wirddabeialsgegebenangenommen.Insgesamthatdiepsychometrisch orientierte Forschung das Problem, dass sie in ihren Items die Existenz eines einheitlichenObjekts ›Islam‹ bzw. einesmuslimischen Kollektivsmit eindeutig zu bestimmendenEigenschaftenunterstellt. Ernst undBornstein fragenin ihrer»Anti-Muslim-Prejudice«-Skala (AMP),obPersonenu.a.diese Aussagen ablehnen oder ihnen zustimmen: »Islam promotes kindness and
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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