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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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66 ImNamenderEmanzipation sprechen,ohneetwasüber ›denIslam‹zusagen.DieseÜberlegungenführen AllenzueinerumfangreichenneuenDefinitionvonIslamophobie,diesozu- sammengefasstwerdenkann: Islamophobie ist eine Ideologie, inderMusli- mInnenalsAnderekonstruiertundnegativbewertetwerden,unddieExklusi- onspraxengegenüberMuslimInnen–»practicesthatdisadvantage,prejudice ordiscriminate againstMuslimsand Islam in social, economic andpolitical spheres«–zurFolgehat (Allen2010: 190). Gegen dieses Verständnis von Islamophobie könnenmehrere Einwände erhoben werden. So entgeht die ›neutrale‹ Ideologie-Konzeption Thomp- sons zwar den Fallstricken einer naiv-realistischen Repräsentationstheorie, die ›falschen‹ islamophoben ›richtige‹, d.h. wahrhaftige Darstellungen des Islam entgegenstellen will. Sie setzt sich damit aber dem Vorwurf aus, nicht zwischen in unterschiedlichem Maße adäquaten Repräsentationen unterscheiden zukönnenund sichdadurchderMöglichkeit zurKritik kon- kreter Ideologien zu berauben. Zudem verunmöglich ein strikt ›neutrales‹ Ideologiekonzept, Fragen nach der Funktionalität bestimmter Repräsenta- tionen für existierendeMacht- undAusbeutungsverhältnisse zu stellenund macht Interessen sozialer AkteurInnen tendenziell unsichtbar. Einweiteres Problem ist, dass Allens umfassende Definition einerseits Islamophobie als »ideology, similar in theory, function and purpose to racism and other similarphenomena« (Allen2010: 190) begreift.ZugleichbestehtAllen jedoch darauf, Islamophobie als eigenständiges Phänomen von Rassismus zu un- terscheiden. Er wirft den AutorInnen des Runnymede-Reports ihr »failure to differentiate between race and religion« vor (Allen 2010: 62) – eine Dif- ferenzierung,die er für zentral hält »to differentiate between Islamophobia andother similar phenomenabaseduponmarkers of race, ethnicity and so on« (Allen 2010: 63). DenBegriff des Rassismus reserviert er für jene Fälle, in denen explizit auf ethnische oder ›racial‹ Kategorien Bezug genommen wird.DieTrennungvon IslamophobieundRassismuswirdhier also anders begründet als in der sozialpsychologisch orientierten Vorurteilsforschung. Allen bezieht – anders als etwa das GMF-Projekt – den Prozess der Kon- struktion von »markers of Islamic-ness or Muslim-ness« (Allen 2010: 59) in seine Gegenstandsgewinnung mit ein und geht nicht von Rassismus und Islamophobie vorgängigen Gruppenidentitäten aus. Trotzdem beharrt er darauf, dass ein qualitativer Unterschied zwischen der islamophoben Konstruktion von ›muslimischen Anderen‹ und der rassistischenKonstruk- tion von ›Anderen‹ auf Basis vonHerkunft, Ethnizität oder ›race‹ besteht. Um diese Unterscheidung zu begründen ist Allen genötigt, ›Muslimness‹
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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