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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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3      AntimuslimischerRassismusalsanalytischesKonzept 69 FühlenundHandelnjederMusliminundjedesMuslimsableitenließe«(Shoo- man2014a:64).DichotomisierungmeintdieKonstruktioneinesbinärenCodes, derdiesolcherartessentialisierteKategoriederMuslimInneneinemspiegel- bildlich verfassten Eigenen gegenüberstellt. Der Rassismus diene demnach »nichtnurderAbgrenzungnachaußen,sondernaucheinerSelbstvergewis- serungundIdentitätsstiftungnachinnen«(Shooman2011:67).DerBegriffder Hierarchisierung schließlichmarkiert, dass Abgrenzung und Selbstvergewis- serung imantimuslimischenRassismusnicht bloßeineDifferenzbeziehung zwischen ›uns‹ und ›ihnen‹ konstituiert, sonderndie konstruierteDifferenz zugleichauchnormativordnendwirkt.Die rassistische Identifikationschließt dieAufwertungdesEigenen,dieAbwertungdesAnderennotwendigein. GegendieVerengungdesPhänomensaufeineSpielart religiöserDiskri- minierungbeharrenAttiaundShoomandarauf,dassdassokonstruierteOb- jekt ›desMuslims‹ bzw. ›derMuslimin‹ nur scheinbar eine religiöse Identi- tät annimmt. In ihren jeweiligenStudienkonntensie zeigen,dass antimus- limischer Rassismus »keine Frage des Glaubens« (Shooman 2011) ist, da in der konstruiertenFigurdesmuslimischenAnderenverschiedene identifika- torischeElementezusammengezurrtundmitunterschiedlichenWissensord- nungenentstammendenBedeutungselementenaufgeladenwerden: »Iman- timuslimischen Rassismus treffen verschiedene historische Diskursstränge aufeinander undwerden zu einemNetz verwoben, das hegemonialesWis- senüber ›den Islam‹und ›dieMuslim_innen‹hervorbringt« (Attia 2017: 182). In einer rezenten Studie analysiert Attia Erfahrungen undReflexionen von Menschen, die »alsMuslim_innenmarkiert werden oder alsMuslim_innen angesprochenwerden,ohnegläubigzuseinodersichprimärüberdenGlau- benzudefinieren« (Attia2017: 184)DabeikommtsiezumSchluss: »Bezügezur (vermeintlichen)Religionszugehörigkeit spielennureinemar- ginale Rolle. Der Islamdiskurs speist sich nicht primär aus Positionen zur Religiosität oder aus Auseinandersetzungen mit spezifischen Glaubens- grundsätzen. Vielmehr ist der Islamdiskursmit weiterenDiskurssträngen verschränkt und kulminiert im antimuslimischen Rassismus. Meine Ge- sprächspartner_innen reflektieren ihre Markierung und Diskriminierung an der Schnittstellemehrerer Diskurse, insbesondere Rasse-, Ethnizitäts-, Geschlechter-, Sexualitäts- und Klassediskursen. Sie werden als Andere gedeutet undmit antimuslimischem Rassismus in seinen verschiedenen Dimensionenkonfrontiert.« (Attia2017:189)
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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