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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
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3      AntimuslimischerRassismusalsanalytischesKonzept 93 schritt vonEssentialisierung,DichotomisierungundHierarchisierungwird vonihrauchnichtentlangvonbiologischenEigenschaftenbeschrieben,son- dern auf derGrundlage des »Glaube[ns] an eine historisch gewachsene so- wieunausweichlicheDifferenzundHierarchiederKulturen«(Shooman2010: 102).UmdieTheseder ›Rassifizierung‹ imantimuslimischenRassismusauf- rechtzuerhaltenwirddeshalbeinzweitesArgumentherangezogenundmit derRassifizierungstheorie kombiniert:DieThese eines kulturellen, kultura- listischenoderkulturalisiertenRassismus. Die neben der Rassifizierungsthese zweite dominante Argumentations- figur zurBegründungder Perspektive des antimuslimischenRassismus ist, dass inihmDifferenzundHierarchienichtdurchVerweisaufbiologischeEi- genschaften, sondernquakulturellerZuschreibung funktioniert. »Konstitu- tiv fürdenantimuslimischenRassismus«seidemnach»einedichotomeKon- struktion von ›westlicher‹, soll sein ›christlich-abendländischer‹, versus ›is- lamischer‹Kultur,die einander als statischeEntitätengegenüberstehenund alsunvereinbarangesehenwerden«(Shooman2014a:61).ÄhnlicheDiagnosen undFormulierungenfindensichinzahlreichenPublikationen(Attia2013b:7f. Cakir 2014: 119ff.Dagistanli/Grewal 2012: 137; Eickhof 2010: 32ff.Kuhn2015: 15ff. Kundnani 2014: 56ff. Lentin/Titley 2011: 49ff. Meer/Modood 2010: 78f. Morey/Yaqin 2011: 41;Müller-Uri 2014: 87ff.Werbner 2005: 8). Die genauen Formulierungen variieren bisweilen– imEnglischen istmeist von ›cultural racism‹dieRede, imDeutschen sinddieAusdrücke ›Kulturrassismus‹, ›kul- tureller Rassismus‹, ›kulturalistischerRassismus‹ oder ›kulturalisierter Ras- sismus‹ gebräuchlich. Sie greifen auf eineThese zurück, die in den 1980er Jahren in der britischenund französischenRassismusdiskussion entwickelt wurdeundsichdamalsnochnichtodernuramRandemitantimuslimischen Phänomenenauseinandersetzte.HäufigwirdsiemitdenNamenMartinBar- kerundEtienneBalibarverbunden.Beidestellten inunterschiedlichenKon- textenfest,dass rechtepolitischeKräftesichzunehmendvonBehauptungen rassischerÜber-undUnterlegenheitdistanzierten.Barker (1981)untersuchte dieRhetorikderbritischenKonservativenPartei inden JahrenvorderWahl MargaretThatcherszurPremierministerin.DerrechteFlügelderTorieskam- pagnisierte indieserPhaseoffensiv gegendie Immigrationausdenehema- ligen britischenKolonienundbegründete diesmit der angeblichen Inkom- patibilitätverschiedenerKulturen.ProminentverkörpertwurdediesePolitik derMigrationsabwehrdurchdenkonservativenAbgeordnetenEnochPowell, der 1968 ineinerberühmtgewordenenRedevorden»RiversofBlood«warn- te,diedrohten,solltediebritischenKulturvonkulturfremdenMigrantInnen
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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