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3 AntimuslimischerRassismusalsanalytischesKonzept 101
»›Rasse‹ zumalleinigenFokus ihrerAnalyse, schränktdiese aufdieGültig-
keitsdauerdesRassenbegriffseinoderüberdehntdessenGeltunghistorisch
bis indieAntikeodergardiegesamteWeltgeschichte,blendetandereFor-
menrassistischerDiskriminierungausbeziehungsweiseerklärtsieanalogi-
sierendalsRassisierungenundbleibt demEssenzialismusdesRassenkon-
zeptsentwederausgeliefertoderverbunden«(Hund2016:539).
Das hier vertreteneKonzept des antimuslimischenRassismus entfernt sich
somitbewusstundexplizitausdemGravitationsfelddesRassenbegriffs.Wel-
cheThemenvonwem,zuwelchemZeitpunkt,anwelchemOrt indierassisti-
scheFigurationeingebrachtwerden,aufwelcheWissensordnungendabeiBe-
zuggenommenwirdundwelcheSelbstpositionierungdamit einhergeht, ist
Gegenstand empirischer Analyse. Zu prüfen ist, inwiefernMüller-Uris Aus-
sage zugestimmt werden kann, dass »im antimuslimischen Rassismus […]
weniger ›rassisiert‹ als kulturalisiert, dämonisiert, barbarisiert [wird]–und
damitältereMusterrassistischerExklusionaktualisiert[werden]«(Müller-Uri
2014: 110).
Offen ist an dieser Stelle noch, wie die gesellschaftliche Funktionalität
des antimuslimischen Rassismus im Rahmen einer nicht-funktionalisti-
schen,nicht-instrumentalistischenTheoriedesRassismuskonzipiertwerden
kann.Dazusetze ichmich imfolgendenKapitelmitVersuchenauseinander,
RassismuszumGegenstandhegemonietheoretischerÜberlegungenzumachen.
Im Namen der Emanzipation
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
- Titel
- Im Namen der Emanzipation
- Untertitel
- Antimuslimischer Rassismus in Österreich
- Autor
- Benjamin Opratko
- Verlag
- transcript Verlag
- Ort
- Bielefeld
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-4982-0
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 366
- Schlagwörter
- Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
- Kategorien
- Weiteres Belletristik