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Im Namen der Emanzipation - Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Seite - 165 -
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5      »IslamgleichProblem« 165 jektiver Sinnzusammenhänge abzielen. In der Rassismusforschungwerden dafürhäufigqualitative Interviews (z.B.Attia 2009;Markom2014; Terkessi- dis 2004; vgl. auch die Pionierarbeiten von Jäger 1992, 1996; Phizacklea/Mi- les 1980) seltener auch Gruppendiskussionen (Scherschel 2006;Weiß 2012) kommenhierzumEinsatz.FürdiespezifischeErforschungvonantimuslimi- schemRassismus ist die Studie von ImanAttia (2009) besonders herauszu- stellen,daessichdabeiumdieersteaufInterviewsbasierendeumfangreiche Studie zumThemahandelt (Attia 2009).EinbesonderesProblemergibt sich aushegemonietheoretischerPerspektive jedochbeidenhiergenanntenStu- dien:DieAuswahl desSamples, alsoderGesprächspartnerInnen,basiert im WesentlichenaufZufall (Terkessidis2004:126)oderwirdnichtnäherbegrün- det (Attia 2009; Jäger 1992: 25).Daswirft die Frage auf,wie ausqualitativen Befragungen,dieeinebestimmteAnzahlnichtüberschreitenundkeinenAn- spruchaufRepräsentativitäterhebenkönnen,Rückschlüsseaufgesellschaft- lichwirksameHegemonieverhältnissegezogenwerden. Ichbegegnediesem Problem, indem ich auf die imÜberlegungen Antonio Gramscis zur Funk- tion der organischen Intellektuellen zurückgreife. Ich gehe davon aus, dass JournalistInnenundRedakteurInnenals Intellektuelle einebesondereFunk- tion indenHegemonieverhältnissenhaben.Siesindweder reineKreatorInnen vonWissenundBedeutung,noch reineTransmittorInnenvonanderswoprodu- ziertenSinneinheiten.Als ›kleine‹ organische Intellektuelle nehmensie eine gesellschaftstheoretisch interessante, intermediärePosition inderAusarbei- tungundVerbreitungvonDeutungsansprüchenein.VordiesemHintergrund habe ich entschieden, Interviewsmit JournalistInnen überregionaler öster- reichischerMedienzu führenunddas sogenerierteMaterial zurGrundlage meinerempirischenStudiezumachenEswurdedaraufgeachtet,keinepro- minentenChefredakteurInnenundLeitartikelschreiberInnen zubefragen– siewürden indiesemModell eher zuden ›großen Intellektuellen‹ gezählt– sondernPersonen,die in ihremArbeitsalltagmitderBerichterstattungüber den, undgegebenenfallsmit Kommentaren zudem,Themenkomplex Islam undMuslimebefasstsind.DieRedakteurInnensindindiesemSinnealsVer- mittlerInnenvonWissenundSinnzusammenhängentätigundzugleichein- gebettet in ›objektive‹ – also ihrer Praxis vorausgehende und diese struk- turierende–Verhältnisse, einschließlich hegemonialer Ideologien undDis- kursformationen.Als JournalistInnenundRedakteurInnensindsieTeil jener zivilgesellschaftlichen Apparate, die Gramsci als zentrale zivilgesellschaftli- che Organe in der Hervorbringung der öffentlichenMeinung identifiziert hat:PresseundMedien.Diequalitativen,leitfadengestütztenInterviewsziel-
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Im Namen der Emanzipation Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Titel
Im Namen der Emanzipation
Untertitel
Antimuslimischer Rassismus in Österreich
Autor
Benjamin Opratko
Verlag
transcript Verlag
Ort
Bielefeld
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4982-0
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
366
Schlagwörter
Rassismus, Österreich, Islam, Moslem, Fremdenfeindlichkeit, Religion
Kategorien
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