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Anton Kuh - Biographie
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27 5.) Ich soll jeden Tag umherhören, ob die Mama zu essen hat. 6.) Ich soll nachdenken Tag u. Nacht[,] wie ich es ermögliche, Hemmungen zu bekommen. 7.) Ich soll nicht vergessen[,] B[ibiana] zu respektieren. 8.) Ich soll meine schmutzigen Gedanken nicht meiner schönen [1  Wort unleserlich]* Freundin mitteilen, sondern sie ver- schlucken. 9. Ich soll ernstlich nachdenken, wie ich am besten der B[ibiana] im Leben weiterhelfen kann. 10.) Ich soll eingedenk meines tiefen Schuldbewußtseins beim Auf- wachen u. vor dem Zu-Bett-Gehen mir mit allem Aufwand meiner Energie und Kraft 2 Tetschn (zusammen 4) geben.«65 Des weiteren im Nachlaß: eine Feldpostkorrespondenzkarte aus »Ca- stellnuovo, Süd-Dalmatien«, die an »Herrn Anton Kuh, Wien III, Café Radetzky«, adressiert und, kaum leserlich, mit »WSDambron« unter- zeichnet ist, laut Paul Elbogen ein überaus bemerkenswertes Exemplar aus der »Musterkollektion von prächtigen und häßlichen Giftgewäch- sen«, die »damals auf dem immer mehr verfaulenden Boden« Wiens wuchs: »Wolfgang Sylvain Dambron. Das Geschöpf war angeblich Statist gewesen. Es tauchte, goldblond, götterschön und nur leicht hermaphroditisch, eines Tages auf unserem nachmittäglichen ›Korso‹ auf der Kärntner Straße auf; gekleidet  – war es wirklich 1913?  – in einen violettgrauen Cutaway, violettgrauen Hut und Krawatte samt violett- grauen Schuhen. Er (oder es) lebte, wie man bald erfuhr, in einer teuren Pension, mit einem bekannten Kabarettier W. als Lebensgefährten; und mit Anton Kuh […] als Hofnarren und diplomatischem Beantworter zahlloser eindeutiger ›Liebesbriefe‹ von Dambrons Anbetern aller drei * In der Wiener Wochenzeitung »Der Morgen« findet sich in der Ausgabe vom 6.10.1919 folgende mit dem Kürzel »–uh«  – das ist Anton Kuh  – ge- zeichnete »Berichtigung«: »Das vorwöchentliche Referat über ›Sie lacht‹ hatte nicht mich, sondern den Nachtsetzer zum Autor. Aus der Handvoll richtiggesetzter Worte sei Zeile 2 ›Bundestreue‹ und Zeile 5 ›Frechheit‹ hervorgehoben. Die übrigen waren Druckfehler.« Direkt unter Anton Kuhs Berichtigung steht unter der Spitzmarke »Berichtigung der Berichti- gung« zu lesen: »Das vorwöchentliche Referat über ›Sie lacht‹ hatte nicht mich, sondern meinen mangelhaft entwickelten Geruchssinn zum Autor. Aus der Handvoll leserlich geschriebener Worte sei Zeile 2 ›Bundestreue‹ und Zeile 5 ›Frechheit‹ hervorgehoben. Die übrigen waren unleserlich. / Schani, / Setzerlehrling und Prügelknabe im ›Morgen‹. / P.S.: Das nächste Referat von –uh erscheint als Manuskript im Faksimile unter der Rubrik ›Preisrätsel‹.«
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Anton Kuh
Untertitel
Biographie
Autor
Walter Schübler
Verlag
Wallstein Verlag
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Abmessungen
13.8 x 22.2 cm
Seiten
576
Kategorie
Biographien
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