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Anton Kuh - Biographie
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36 Kriegsgefangenen aufführen und die schon im Herbst 1914 in Fort- setzungen, die sich über mehrere Ausgaben erstrecken, Seiten um Seiten füllen; mit ellenlangen Rubriken wie »Patriotische Spenden«  – etwa »Für die Familien der Reservisten und Hinterbliebenen unserer gefalle- nen Soldaten«  –, die nicht nur das jeweilige »Gesamtergebnis« auswei- sen, sondern vereinzelt namentlich die Spender und den erlegten Betrag (so spendet etwa »Witwe Moritz aus dem Anlasse, daß sie nach längerer Zeit Nachricht von ihrem im Felde stehenden Sohne erhalten hat«, 25 Kronen115). Da nehmen die unzähligen Hilfsaktionen, Notfonds und Sammlungen wie »Gold gab ich für Eisen« (bei der patriotische Bür- gerinnen und Bürger etwa einen Ring, ein Paar Ohrgehänge, eine Kra- wattennadel, eine Uhrkette oder Manschettenknöpfe spenden), der »Wehrmann im Eisen« (eine der zahlreichen Spendenaktionen zugunsten von Kriegswitwen und -waisen*) Spalten um Spalten ein. Desgleichen »Auszeichnungen für Verdienste im Kriege«: Tag für Tag wird kund- getan, daß der Kaiser resp. der König beschlossen habe zu ernennen: »in Anerkennung hervorragender Dienstleistung vor dem Feinde« dem Obersten X den Orden der Eisernen Krone zweiter Klasse mit der Kriegsdekoration; »in Anerkennung tapferen und erfolgreichen Verhal- tens vor dem Feinde« dem Generalmajor Y das Ritterkreuz des Leopold- Ordens mit der Kriegsdekoration; »in Anerkennung tapferen Verhaltens vor dem Feinde dem vor dem Feinde gefallenen« Major Z die Kriegs- dekoration zum Orden der Eisernen Krone dritter Klasse.116 Desglei- chen »Aus dem Goldenen Buch der Armee«: Nicht nur die jeweilige Tapferkeitsmedaille, sondern auch die »Heldentat« jener namentlich Genannten wird hier angeführt, mit der sie »im Ringen mit dem Feinde« und »zur Bewunderung aller Bürger« den Ruhm des Vaterlands »in unvergleichlich tapferer Art« erhöhten. * Initiiert von Korvettenkapitän Theodor Graf Hartig, wird am 6.3.1915 der erste »Wehrmann im Eisen«  – eine von Josef Müller angefertigte überlebens- große Lindenholzfigur eines Ritters  – auf dem Wiener Schwarzenbergplatz von drei Honoratioren, darunter Erzherzog Leopold Salvator, publikums- wirksam erstbenagelt. Mit einer Spende erwirbt man die Lizenz, einen Nagel  – nach Höhe der Spende wahlweise in Eisen, Silber (resp. versilbert) oder Gold (resp. vergoldet)  – in den Wehrmann zu treiben. Während an den ersten zwei Tagen jeweils 1400 Personen auf diese Art ihren Patriotismus öffentlich bekunden, läßt die Spendenfreudigkeit rasch nach: Im Dezember 1915 vermeldet die »Neue Freie Presse« in ihrer täglichen Rubrik Der »Wehrmann im Eisen«, mal 64, mal 59, mal 54 Personen, die am Vortag Nägel eingeschlagen haben.  – Die Aktion findet zahlreiche Nachahmer, vor allem in Österreich-Ungarn und im Deutschen Reich.
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Anton Kuh
Untertitel
Biographie
Autor
Walter Schübler
Verlag
Wallstein Verlag
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Abmessungen
13.8 x 22.2 cm
Seiten
576
Kategorie
Biographien
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