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Anton Kuh - Biographie
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115 Bosheit sich balgend  … jene, die  … die, die  … die jene  … das der  … zu der das  … daß ich  … da aber, wo die Schuld der Zeit, die Zeit der Schuld  … tat der Täter die Tat  … der Tate  … die Mad  …  – ein tobsüch- tiger Spuckanfall in Relativsätzen, die die Jüngels ehrfurchtsvoll vom Boden wischen mit dem Ausruf: Aber eine Schaparache! (Sprich: Spra- che.) Um Himmels willen: will er sich selber ins Bein beißen?« Er läßt  den »Ethiker« wissen, daß sein Schimpfvokabular  – »Tinterl«, »Schwachkopf«, »Kuhmist«  – ansonsten die »›erregten Zuschriften aus dem Leserkreise‹, insbesondere jene deutschvölkischer Richtung aus- zeichnet«, und wundert sich über die von Kraus, dem »Vielgewatsch- ten«, als Therapie empfohlene »Watschen«: »Es ist erstaunlich, welche Höhe Ihr Ethos erreicht, wenn Ihre Eitelkeit verletzt ist.« Schauplatz des nächsten Scharmützels ist tatsächlich nicht die » Fackel«, sondern die »Magische Operette« »Literatur oder Man wird doch da sehn«, eine hochkomische Travestie des Anfang 1921 erschiene- nen Erlösungsdramas »Spiegelmensch« von Franz Werfel, mit dem Kraus nach anfänglich emphatischer Wertschätzung von dessen Lyrik sich aus persönlichen Gründen überworfen hatte. Nachdem Kraus Werfels wiederholte Versuche, reuig einzulenken, brüsk zurückgewie- sen hatte und zudem einen Brief an ihn, in dem Werfel sich beklagt hatte über den Angriff, den Kraus im November 1916 in »Melancholie an Kurt Wolff«10 gegen die von diesem verlegten Prager Literaten ganz allgemein und gegen ihn, Werfel, im besonderen, geritten hatte, in der »Fackel« vom Januar 1917 veröffentlichte, war es zu einer heftigen, öffentlich ausgetragenen Fehde gekommen. Werfel, der 1919 in der Aus- einandersetzung um das Toller-Telegramm von Kraus zerzaust worden war, sann auf Revanche. Und bestand unter anderem  – trotz dringender Bitten Wolffs, sie im »Spiegelmensch«-Manuskript zu streichen  – auf einigen derben Spitzen gegen Kraus und dessen »Fackel«. Die Kraus sichtlich schmerzten, kommentiert er sie doch ausführlich in »Aus der Sudelküche«. Er verwahrt sich insbesondere gegen die ihm in den Mund gelegten Worte »Kurz und gut, weil ich zwar den Menschen aus den Augen, doch nicht in die Augen sehen kann, will ich ihnen lieber gleich in den Hintern schaun, ob dort ihr Ethos in Ordnung ist«11 als eine »von jeder Silbe« seines »Lebenswerks Lügen gestrafte Zeichnung, die ihren eigenen Sinn« seinem »Kampf für das Recht der sexuellen Persönlichkeit« verdanke.12 Kraus läßt wissen, daß er überlegt habe, »Spiegelmensch« konfiszieren zu lassen, »um die Grenzen des künstle- rischen Schaffens zu fixieren und eine Büberei außer die literarische Debatte zu stellen«.13 Rechtliche Konsequenzen droht er jedenfalls Schauspielern an, die den Rollentext vortrügen.
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Anton Kuh
Untertitel
Biographie
Autor
Walter Schübler
Verlag
Wallstein Verlag
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Abmessungen
13.8 x 22.2 cm
Seiten
576
Kategorie
Biographien
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