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Anton Kuh - Biographie
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416 Broker With the Willkie Button«: »Undiplomatic? Tactless? So much the better. We, the new arrivals, have suffered the consequences of ›tact‹ and ›diplomacy‹ on the other side. […] And since then, tactlessness became our mission in life!« 40 Kuh ist konkret, er nennt sie beim Namen, die bekanntesten Vertre- ter des in den 1920er und 1930er Jahren auch in den USA virulenten Antisemitismus: Coughlin, Ford, McWilliams, Lindbergh.* Und er ist so taktlos, die in den USA herrschende, gesetzlich sanktionierte und geregelte Rassentrennung zwischen Afroamerikanern und Weißen an- zusprechen, die einem Neuankömmling im Alltagsleben ins Auge ste- chen muß, und die Diskriminierung von Juden, denen in den USA der 1930er Jahre auch der Zugang zu vielen Wohn- und Urlaubsgebieten, Bildungseinrichtungen, Organisationen, Hotels, Restaurants und Clubs verwehrt ist. Ab Juni 1940 glossiert Kuh unter dem Pseudonym Yorick und unter dem programmatischen Kolumnentitel »The Skeptical Reader« im »Auf- bau«, dem von Manfred George geleiteten »Nachrichtenblatt des Ger- man-Jewish Club«, das Tagesgeschehen. Er hat immer noch Galle über für  – wie ein Leserbriefschreiber beanstandet  – »Literatengezänk«41, steigt etwa Raoul Auernheimer  – »eine[r] saubere[n] österreichische[n] Feder, in der herkömmlichen Wiener Kunst bewandert, die Welt etwas rosiger und parfümierter zu sehen, als sie ist«  – auf die Zehen, weil der * Der populäre katholische Priester Charles Coughlin (»Father Coughlin«) hetzt in seinen wöchentlichen Rundfunkpredigten und in seiner Zeitung »Social Justice« gegen Juden, die er für die wirtschaftlichen Probleme der  USA verantwortlich macht, und fordert deren Ghettoisierung; am 18.12.1938 organisiert er in New York eine Demonstration gegen die Aufnahme aus Nazideutschland geflüchteter Juden. Der Industrielle Henry Ford lanciert in den 1920er Jahren in seinem »Dearborn Independent« eine antisemitische Kampagne und vertritt in Beiträgen zum »Independent« die Verschwörungstheorie, das »Weltjudentum« strebe danach, über die Kon- trolle der Hochfinanz die Weltherrschaft zu erlangen (in den Jahren 1920 bis 1922 in vier Bänden unter dem Titel »The International Jew«, dt. »Der inter- nationale Jude«, herausgegeben). Joseph E. McWilliams, Vorsitzender der »Christian Mobilizers« und der American Destiny Party, erregt als Bewer- ber für die Nominierung zum republikanischen Kandidaten für die Wahl zum Repräsentantenhaus mit antisemitischen Tiraden und Sympathie- bekundungen für Adolf Hitler und den Nationalsozialismus im Sommer und Herbst 1940 Aufsehen. Der Flieger Charles Lindbergh ist in den Jah- ren 1940, 1941 der prominenteste Sprecher des isolationistischen »America First Committee«, er bezichtigt in Filmindustrie, Presse und Rundfunk »einflußreiche jüdische Kreise« der Kriegstreiberei.
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Anton Kuh
Untertitel
Biographie
Autor
Walter Schübler
Verlag
Wallstein Verlag
Ort
Göttingen
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Abmessungen
13.8 x 22.2 cm
Seiten
576
Kategorie
Biographien
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