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dialektische Mensch denkt sich da: ›Habts mich gern!‹ – dem dialektischen
aber ist die Möglichkeit, daß irgendein Tapetenriß entstehen könnte, ein furcht-
barer Schreck. Und er wird eine Prosa schreiben, die alles das, was man sich
noch mit einem letzten Gehirnrest dagegen denken könnte, antizipiert.«
  12  Karl Kraus: Vor neunhundert Zeugen. In: Die Fackel, Jg. 27, Nr. 706-
711, Dezember 1925,S. 101-120, S. 104-105.
  13  Friedrich Torberg im Gespräch mit Ulrike Lehner, 30.4.1977. In: Ulrike
Lehner: Die Kontroverse Anton Kuh – Karl Kraus. Ein Beitrag zur öster-
reichischen Satire der Zwischenkriegszeit (Hausaufgabe aus Deutsch als
Hauptfach. Universität Wien 1980), S. 66-67.
  14  Ebd., S. 16.
  15  Paul Schick: Karl Kraus in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rein-
bek 1965, S. 113.
  16  Die »Manifest«-StelleÂ
– die Bezeichnung des am 28. Juli 1914 von Kaiser
Franz Joseph I. unterzeichneten, in den Morgenblättern des 29. Juli 1914
publizierten und als »Anschlag« plakatierten Manifests »An meine Völker!«,
das diesen den Allerhöchsten Entschluß des Monarchen mitteilte, mit Waffen-
gewalt gegen das Königreich Serbien vorzugehen, als »erhabene[s] Manifest«,
als »Gedicht, das die tatenvolle Zeit eingeleitet«, als »menschlichsten Anschlag,
den die Straße unserm Auge widerfahren lassen konnte« – in der »Anrede«
»In dieser großen Zeit« vom November 1914 (am 19.11.1914 im Mittleren
Konzerthaussaal gesprochen, am 5.12.1914 in der »Fackel«[Jg. 16, Nr. 404,
S. 1-19, hier S. 3] veröffentlichtÂ
– war wiederholt Anlaß, Kraus kriegsverherr-
lichende Tendenz zu unterstellen. Kraus bezeichnet sie im September 1928 als
»eine der schartigsten Waffen meiner ›Feinde‹, doch immer wieder hervor-
geholt« (Karl Kraus: Der größte Schuft im ganzen Land. In: Die Fackel,
Jg. 30, Nr. 787-794, S. 1-208, hier S. 68). Kurt Krolop weist auf deren ironi-
sche Markierung hin: Ȇber jenem erhabenen Manifest, jenem Gedicht, das
die tatenvolle Zeit eingeleitet, dem einzigen Gedicht, das sie bis nun hervor-
gebracht hat, ĂĽber dem menschlichsten Anschlag, den die StraĂźe unserm
Auge widerfahren lassen konnte, hängt der Kopf eines Varietékomikers,
überlebensgroß« (Kurt Krolop: »Der Korrektor ist der Dichter«. Karl Kraus
und die kaiserliche »Manifestzeile«. In: Germanistica Pragensia XIV [1999],
S. 35-50. – Kraus geht außerdem in »Innsbruck« auf die fast gleichlautenden
Vorwürfe Sonkas im Detail ein, unter anderem auf den »Manifest«-Vorwurf.
  17  Anton Kuh: »Verjährtes Lob«. In: Die Stunde, Jg. 3, Nr. 796, 1.11.1925,
S. 5 [Nr. 766].
  18  »Max Brod, Franz Kafka and a witty Viennese journalist, Anton Kuh,
came sometimes for supper. I remember that once the main dish was spinach
and that I could not grasp the witticisms of Anton Kuh, who made political
jokes about it« (Salka Viertel: The Kindness of Strangers. New York, Chicago,
San Francisco 1969, S. 82-83).
1925 – 1926
  19  Max Herrmann-Neiße: Berliner Kabaretts im März. In: Berliner Tage-
blatt, Jg. 55, Nr. 130, 18.3.1926, M [S. 2-3].
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Buch Anton Kuh - Biographie"
Anton Kuh
Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Anton Kuh
- Untertitel
- Biographie
- Autor
- Walter SchĂĽbler
- Verlag
- Wallstein Verlag
- Ort
- Göttingen
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3189-1
- Abmessungen
- 13.8 x 22.2 cm
- Seiten
- 576
- Kategorie
- Biographien