Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Chroniken
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Seite - 13 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 13 - in Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa

Bild der Seite - 13 -

Bild der Seite - 13 - in Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa

Text der Seite - 13 -

sinnten Altphilologen und Pädagogikprofessor Richard Meister.4 Sie enthält nicht nur eine Ge- schichte der Universität Wien, sondern ist der erste Denkmalkatalog mit Lichtbildaufnahmen der 95 damals vorhandenen Monumente, mit Angaben zur Person, Bedeutung, zum Künstler und Aufstellungsdatum, wobei auch Denkmä- ler außerhalb des Arkadenhofes aufgenommen wurden. Vorangestellt sind großformatige Port- rätfotos der Unterrichtsminister Anton Rintelen und Kurt Schuschnigg, der zum Erscheinungs- zeitpunkt des Buches auch schon Bundeskanz- ler war, sowie der zwischen 1932 und 1934 amtie- renden Rektoren und Dekane aller Fakultäten. Sie präsentieren sich als Nachfolger der Geehr- ten und somit als Teil der Ruhmeshalle. „Die Denkmäler des Arkadenhofes sollen uns das Stück der Geschichte unserer Univer- sität in lebensvoller Anschauung erhalten, in dem sich ihre beste Tradition verkörpert: die großen Lehrer, ihre Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft, ihr Wirken für Staat, Volk und Menschheit. So verbinden sie uns Leben- de durch die Erinnerung mit der Vergangenheit und verpflichten uns durch das Vorbild zu eige- nem Wirken im gleichen Geiste und weisen den kommenden Geschlechtern der Alma Mater den Weg zu dem, was Wissenschaft an Arbeit und Pflicht, Hoheit und Glück in sich birgt.“ 5 Unter den amtierenden Würdenträgern fin- den sich einige später aus politischen Gründen höchst umstrittene Persönlichkeiten wie der Paläo biologe Othenio Abel und der Historiker Heinrich Srbik.6 Die Angaben zu den Denkmä- lern sind jedoch erstaunlich sachlich. Die Auf- nahmen der österreichischen Lichtbildstelle, die erste Fotodokumentation des damaligen Denk- malbestandes, haben historischen Wert, denn viele der hier dargestellten Monumente wurden vier Jahre später beschädigt oder waren zwischen 1938 und 1945 abgebaut.7 Bereits 1934 waren Jubi- läumsfeierlichkeiten wegen Befürchtung antise- mitischer Ausschreitungen vom Unterrichtsmi- nisterium untersagt worden. Der Autor verhielt sich aus ideologischen Gründen zwiespältig in Bezug auf Ehrungen. Für eine 1943 geplante Aus- stellung, Die Wiener Persönlichkeit des 20. Jahr- hunderts aus Kunst und Wissenschaft, äußerte sich der stets opportunistisch agierende Prof. Meister Abb. 2: Wien, Arkadenhof der Universität Wien, Triumph- bogen für Nikolaus Jacquin, Gerard van Swieten und Jan In- gen-Housz, Gestaltungskonzept: Karl König, 1905. Der ArkADenhof im hAuptgebäuDe Der universität Wien 13 4 R. Meister, Ruhmeshalle der Wiener Universität. Geschichte der Wiener Universität, Wien 1934. 5 Ebenda, S. 70. 6 Bedrohte Intelligenz. Von der Polarisierung und Einschüchterung zur Vertreibung und Vernichtung im NS Regime, Publikation zur Ausstellung der Universität Wien aus Anlass des Jubiläumsjahres 2015 (hrsg. von St. Meissel, Th. Olechowski), S. 11, 58. Es ist bezeichnend für die damals noch unaufgearbeitete Universitätsgeschichte der Zwi- schenkriegs- und Nazizeit, dass 1974 der Antrag gestellt wurde, für Othenio Abel eine Gedenktafel im Arkadenhof zu setzen. 1983 wurde sogar an eine Büste gedacht, die sein Sohn Wolfgang Abel, ebenfalls Paläontologe, nach dem Krieg ungeschoren gebliebener Rassentheoretiker, aber auch Künstler, angefertigt hatte. UAW Senat S 222.56. 7 S. den Beitrag von Th. Maisel in diesem Band.
zurück zum  Buch Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa"
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
Geschichte Chroniken
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa