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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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der Vorderseite eindeutig Parallelen zum Abbild des Chemikers im Medaillon aufweist. Daher ist davon auszugehen, dass Zumbusch bei beiden Werken auf ein einziges Modell – evtl. aus Gips oder Wachs – zurückgegriffen hat. Dieses meist lebensgroß entworfene Gipsmodell ließ sich mit- hilfe einer Reduktionsmaschine auf die Größe einer Medaille verkleinern und ebenso auf die eines Medaillons vergrößern.25 Durch die große Ähnlichkeit der beiden Werke erzeugt das Por- trät des Chemikers eine erhöhte Wiedererkenn- barkeit beim Betrachter. Da mehrere Personen im Besitz einer solchen Medaille sein konnten, war damit auch das Porträt des Geehrten ent- sprechend verbreitet. Das zweite Denkmal, das ein Medail- lon Zumbuschs beinhaltet, ist dem Mediziner Leo pold Schrötter von Kristelli (1837–1908) ge- widmet (Abb. 5). Dieser war weltweit der erste Dozent der Laryngologie und ein Pionier in der Endoskopie der Atemwege und im Kampf gegen Lungentuberkulose.26 Eine Fotografie in schwarz- weiß von dem Fotografen Ludwig Grillich zeigt ihn im Anzug stehend vor einem halbhohen Tisch und einer angedeuteten Draperie im Hin- tergrund (Abb. 6). Die rechte Hand steckt in der Abb. 5: Kaspar von Zumbusch, Tafel aus Osliper Stein mit Porträtmedaillon aus Bronze für Leopold Schrötter von Kristelli (1837–1908), 1937 enthüllt, Arkadenhof der Univer- sität Wien. Abb. 6: Ludwig Grillich, Bildnis Leopold Schrötter von Kristelli in vorgerückten Jahren (fast ganze Figur stehend, etwas rechts; die Rechte im Hosensack), eigenhändiger Na- menszug, o. J., Österreichische Nationalbibliothek, Inv.-Nr. Pf 104.048: E(2). Das PorträtmeDaillon als Form Des GelehrtenDenkmals 77 25 Mittels Reduktionsmaschine wird der Entwurf eines Gipsmodells maßstabsgetreu auf die Patrize übertragen. Bis zur Einführung dieser Reduzier- oder Reduktionsmaschine wurden die Münz- und Medaillenbildnisse nach einer Zeichnung von den Stempelschneidern direkt in den Stempel geschnitten. Vgl. T. Kroha, Großes Lexikon der Nu- mismatik, Gütersloh 1997, S. 378. 26 F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, 5, Wien 1997, S. 149.
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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