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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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gium der medizinischen Fakultät im Juni 1954 beantragt (Abb. 8).34 Riehl war ab 1880 als Assis- tenzarzt im Allgemeinen Krankenhaus in Wien tätig.35 Nach seiner Habilitation für Dermato- logie und Syphilidologie wirkte er ab 1898 als außerordentlicher Professor an der Universität Leipzig. 1902 wurde Riehl Vorstand der Univer- sitäts-Hautklinik im Allgemeinen Krankenhaus in Wien.36 Sein Verdienst liegt insbesondere in der pathologischen Histologie von Hautkrank- heiten und in der Einführung einer eigenen Ra- diumstation.37 Im Jahr 1914 wurde er in die Ar- tistische Kommission der Universität berufen und übernahm bis 1937 deren Vorsitz.38 Wäh- rend dieser Zeit fanden auch die beiden oben genannten Denkmalerrichtungen mit den ge- stifteten Zumbusch-Medaillons im Arkadenhof statt. Riehl war auch mit dem Sohn des Bildhau- ers, Leo Zumbusch, in Kontakt, da dieser eben- falls Dermatologe war und sie gemeinsam den in drei Teilen zwischen 1923–25 erschienenen „At- las der Hautkrankheiten“ herausgaben.39 In einer Schwarz-Weiß-Fotografie ist der Mediziner leicht nach links in Dreiviertelansicht abgebildet, sein Gesicht dem Betrachter frontal zugewandt (Abb. 9). Riehl blickt den Betrachter direkt und mit fixierendem Blick an. Die sehr ausdrucksstarke Fotografie zeigt ihn hier als älteren Mann mit Vollbart und kahlem Kopf, mit dunklem Anzug mit Jacke und Weste, hellem Hemd und weißer Krawatte. Bei der Errichtung des Denkmals im Jahr 1954 entschied sich der akademische Senat für ein Porträtmedaillon und vergab den Auf- trag an Hartig noch im selben Jahr.40 Er schien Abb. 8: Arnold Hartig, Steintafel mit Porträtmedaillon aus Bronze für Gustav Riehl (1855–1943), 1954 enthüllt, Arka- denhof der Universität Wien. andrea mayr80 33 Vgl. Kolisko, Caspar von Zumbusch (zit. Anm. 5), S. 138. 34 Maisel, Gelehrte in Stein und Bronze (zit. Anm. 1), S. 77; UAW Senat S 222.23, Schreiben des Dekans der med. Fak., Prof. F. Brücke, an die artistische Kommission des akademischen Senats vom 25. Juni 1954. Interessanter Aspekt hier: Die Abstimmung über die Errichtung des Denkmals zu Ehren Riehls erfolgte nicht einstimmig, son- dern wurde nur knapp befürwortet. 35 Stichwort „Gustav Riehl“, in: Professorenkatalog der Universität Leipzig (2013), online via http://www.uni-leipzig. de/unigeschichte/professorenkatalog/leipzig/Riehl_956/, abgerufen am 8. September 2014. 36 UAW Senat S 265.4.125, Personalblätter der medizinischen Fakultät aus dem Jahr 1942. 37 H. Morgenstern, Riehl Gustav, Dermatologe, in: Österreichisches Biographisches Lexikon. 1815–1950, 9 (42, 1985), S. 155. 38 UAW Senat S 88.1, Wahl von Gustav Riehl in die artistische und von Anton Weichselbaum in die Gebäude-Kom- mission, 1914/15 und UAW Senat S 91.11, Gustav Riehl legt seine Stelle als Mitglied des Kommissionsausschusses zurück, 1937. 39 Vgl. Morgenstern, Riehl Gustav (zit. Anm. 38), S. 155. Inwieweit Gustav Riehl mit Leo Zumbusch bei der Er- richtung der Denkmäler in Kontakt war, wäre noch zu untersuchen, und ob Riehl je mit Caspar von Zumbusch in Kontakt war. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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