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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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enthüllung Die professionelle Vorbereitung ließ die Feierlich- keiten rund um die Enthüllung des Thun-Exner- Bonitz-Denkmals am Mittwoch, den 24. Mai 1893 um 10 Uhr Vormittag, reibungslos ablaufen. Auf der Einladungskarte (Abb. 10) war als Ort der Be- grüßungen und der von Hartel gehaltenen Fest rede die Aula angegeben, womit in den ersten Jahren nach der Besiedlung des neuen Gebäudes gelegent- lich der Große Festsaal bezeichnet wurde,35 wo die- se Programmpunkte auch tatsächlich stattfanden, und zwar im Rahmen der ersten allgemeinen Sit- zung der 42. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner unter den Präsidenten Hartel und Egger-Möllwald. Vielen Gästen, die schon 35 Jahre zuvor, im Jahr 1858, an diesem Zirkel gelehr- ter Leute in Wien teilgenommen hatten, müssen die Veränderungen in der Reichshauptstadt und der Universität seither enorm vorgekommen sein, sie müssen sich wie in einem anderen, einem ‚neu- en‘, ‚jungen‘ Wien gefühlt haben – und haben dies in ihren Ansprachen und gegenüber Pressevertre- tern auch zum Ausdruck gebracht.36 Die Denkmalenthüllung fand nicht, wie sonst üblich, im überschaubaren akademischen Umfeld Wiens statt. Sie war vielmehr ausge- zeichnet durch eine hochrangige, internationale Gelehrtenschaft – insgesamt 948 Personen waren zur Versammlung angemeldet –, ausgezeichnet darüber hinaus durch die Anwesenheit von Mi- nisterpräsident Taaffe, mehreren Ministern und Statthaltern, weiteren hohen Vertretern des Staa- tes, der Stadt und der Wissenschaft sowie An- gehörigen der Familien der durch das Denkmal Geehrten, die, wie Hartel in seiner Festrede be- tonte, in unserem Vaterlande eine neue Epoche des geistigen Lebens durch ihre Schöpfungen eröff- net haben.37 Die ihnen verdankte Reform sei von durchgreifender Wirkung auf die gesammte Cultur Österreichs gewesen.38 Hartels Festrede wurde da- her bewusst in diesem Kreise berühmter und be- währter Vertreter der Wissenschaft und Schule ge- halten39. Nach diversen Begrüßungsworten und der Festrede Hartels sah das Programm den Gang in den Arkadenhof und die Enthüllung des Thun-Hohenstein-Denkmals vor. Unmittelbar danach fand in der Aula die Ent- hüllung noch eines weiteren Monuments statt, nämlich der nach Entwürfen von Camillo Sitte in Marmor ausgeführten Rektorentafeln, auf de- nen die Namen aller Rektoren seit der Gründung von 1365 bis 1892 verzeichnet waren (Abb. 11). Karl Schrauf hatte sie aus den im Universitätsarchiv be- findlichen Originalakten und eigenhändigen Un- terschriften der Rektoren zusammengestellt.40 Abb. 10: Einladung zur Eröffnungsfeier des Thun-Exner- Bonitz-Denkmals. Das Thun-ExnEr-BoniTz-DEnkmal im arkaDEnhof DEr univErsiTäT WiEn 99 Rudolphina Vindobonensis, Wien u. a. 2007, S. 67. 36 Vgl. die zahlreichen Berichte über die Versammlung in den Tageszeitungen. 37 Hartel, Festrede (zit. Anm. 31), S. 4. 38 Ebenda, S. 5. 39 Ebenda, S. 4. 40 K. Schrauf, Die Gedächtnistafeln der Wiener Universitäts-Rectoren 1365–1893, Wien 1893. Auch diese Listen wur- den vom Verlag Holzhausen in einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt. 41 W. von Hartel in seiner Rede zur Begrüßung der Gäste, s. Verhandlungen der zweiundvierzigsten Versammlung
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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