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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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Modelle für das Lise-Meitner-Denkmal zu Be- ginn der Preisrichtersitzung sah, war ich überaus beeindruckt. Bewusst hatte ich vorher keine feste Denkmal-Vorstellung entwickelt. Meine Prämis- sen waren, dass dieses Denkmal gleichberechtigt im Ensemble der anderen Denkmäler vor dem Universitätshauptgebäude stehen soll und, wie bereits erläutert, dass es erkennbar weiblich sein soll. Alle Künstlerinnen und Künstler waren mit großem Einfühlungsvermögen in die Person Li- se Meitners an ihren Denkmalentwurf herange- gangen und haben daraus sehr unterschiedliche, aber stets innovative, künstlerische Ideen entwi- ckelt, die in ihrer Bindung an Geschichte und Individualität ebenso ermutigend wie kommu- nikativ wirkten. Die Künstlerin Dagmar Pachtner aus Lands- hut hat eine Stele entworfen, deren Vorderan- sicht mithilfe der Foto-Gravur-Technik ein Foto von Lise Meitner aus dem Jahre 1937 re- produziert (Abb. 8). Entsprechend dem jeweili- gen Lichteinfall beim Vorübergehen ist das Fo- to deutlicher oder undeutlicher erkennbar. Was die Betrachter sehen, hängt vom Lichtspiel auf der Oberfläche ab, also von der Zufälligkeit und Flüchtigkeit des Lichts. Das über Eck gezogene Porträt nimmt die Bewegung der Besucher vom Tor über den Ehrenhof zum Universitätseingang auf. Auf zwei Seiten der Stele war je ein Zitat von Lise Meitner eingraviert. Auch wenn die Mate- rialwahl und die Form des Körpers zunächst als positiver Kontrast wahrgenommen wurden, sa- hen große Teile des Preisgerichts in der Stele ei- nen für den Ehrenhof zu massiven Körper, insbe- sondere in Bezug auf das Max-Planck-Denkmal. Marie Luise Bauerschmidt aus Berlin wählte das fast klassische Ideal der frei stehenden Statue (Abb. 9). Alle Linien und Details, Körper- und Handhaltungen führen auf den gehobenen Kopf zu, dem Zentrum und dem Ausgangspunkt der Gedankenwelt Lise Meitners. Erhobenen Haup- tes schaut sie den Betrachter an und scheint doch ein wenig in ihre Welt versunken. Homogen fügt sich die Figur in das Ensemble der anderen Abb. 8: Modell von Dagmar Pachtner, Landshut, eingereicht zum Kunstwettbewerb für das Lise-Meitner-Denkmal im Eh- renhof der Humboldt-Universität zu Berlin 2013. Von AlexAnder Von Humboldt bis lise meitner 327
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
Geschichte Chroniken
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