Seite - 334 - in Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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gen, die Einzigartigkeit der außergewöhnlichen
Persönlichkeit Lise Meitners mit einem großar-
tigen Denkmal zu vergegenwärtigen.
Die Realisierung des Denkmals ist zweifel-
los eine Erfolgsgeschichte, auch wenn sie nur
von sehr wenigen Menschen aktiv realisiert wur-
de. Den Grund hierfür sehe ich darin, dass es
immer noch keine Selbstverständlichkeit ist,
Wissen schaftlerinnen gleichberechtigt im Wis-
senschaftsbetrieb anzuerkennen. Dennoch ist es
möglich, überzeugende, spannende Denkmäler
auch für Persönlichkeiten mit einer nicht line-
aren erfolgreichen Biografie zu errichten, auch
wenn sie (noch) nicht selbstverständlicher Teil
des etablierten gesellschaftlichen Lebens sind.
Am 10. Juli 2014 wurde das Lise-Meitner-
Denkmal im Ehrenhof der Humboldt-Univer-
sität eingeweiht.
Es bleibt abzuwarten, inwiefern das Denkmal-
projekt Lise Meitner seine Wirkung auf nachfol- gende Denkmalplastiken und insgesamt auf die
Kultur des Erinnerns entfalten kann. Oder um
es mit Worten von Christa Wolf zu sagen: „[…],
dass der Mantel der Geschichte zugunsten der-
jenigen weht, die genug Puste haben, die Wind-
richtung zu bestimmen.“9
Abbildungsnachweis: Abb. 1, 2: Helmholtz-Zentrum
Berlin für Materialien und Energie Berlin; Abb. 3–7, 14–
16: Antonia Weiße, Kustodie der Humboldt-Universität
zu Berlin, Berlin; Abb. 8: Repro aus Bericht der Vorprü-
fung zur Sitzung des Preisgerichts am 18. 6. 2013, Ber-
lin, Nichtoffener Kunstwettbewerb für das Lise-Meit-
ner-Denkmal im Ehrenhof der Humboldt-Universität
zu Berlin, Berlin 2013, Einzelbericht 1001; Abb. 9: eben-
da, Einzelbericht 1002; Abb. 10: ebenda, Einzelbericht
1003; Abb. 11: ebenda, Einzelbericht 1004; Abb. 12: eben-
da, Einzelbericht 1005; Abb. 13: Silvia Zerbe, Helmholtz-
Zentrum Berlin für Materialien und Energie Berlin.
angelika
keune334
9 Ch. Wolf, Abschied von Phantomen. Zur Sache: Deutschland, in: Ch. Wolf, Auf dem Weg nach Tabou, Köln,
1994, S. 331.
Abb. 16: Rückenansicht mit Kunststeinsockel des Lise-Meitner-Denkmals mit Blick auf die Denkmäler für Max Planck
(v.l.n.r.), Theodor Mommsen und Hermann von Helmholtz.
Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Buch Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa"
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
- Titel
- Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
- Herausgeber
- Ingeborg Schemper-Sparholz
- Martin Engel
- Andrea Mayr
- Julia Rüdiger
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- WIEN · KÖLN · WEIMAR
- Datum
- 2018
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20147-2
- Abmessungen
- 18.5 x 26.0 cm
- Seiten
- 428
- Schlagwörter
- Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
- Kategorien
- Geschichte Chroniken