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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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ein Observatorium, das man mit den moderns- ten Geräten aus England versah.2 In Eger wurde die bildnerische Memoria der Wissenschaftler in der Bibliothek bewahrt. Nicht am Deckenbild, denn das stellt das Konzil von Trient dar (ge- malt von Johann Lucas Kracker, 1779), sondern in 24 vergoldeten Reliefporträts in Tondoform über den Regalen der geschnitzten Holzarchitek- tur von Vencel Halblechner (Abb. 2).3 Es sind Porträts von Aposteln und Kirchenvätern, Hei- ligen und Gelehrten, vom Heiligen Augustinus über Galilei und Christoph Kolumbus bis hin zu den Bildnissen von drei ungarischen Wissen- schaftlern aus dem 16. und 17. Jahrhundert: Ist- ván Werbőczy, Miklós Istvánffy, Péter Pázmány. Es war eine traditionelle Gelehrtengalerie und hatte eine dekorative Funktion. Es gab unter den Porträtierten keinen zeitgenössischen Gelehrten. Um 1780 bestand die „Universitas“ von Eger aus dem großzügigsten und am besten ausgestat- teten Universitätsgebäude in Ungarn, dennoch wurde daraus keine funktionierende Universität. Der Bischof strebte nach einer modernen katho- lischen Universität, um die Position des katholi- schen Glaubens und der Kirche zu festigen, das Regierungssystem des aufgeklärten Absolutismus hingegen wollte eine starke staatliche Universi- tät ohne Konfessionsunterschiede. Bischof Esz- terházy durfte seine Universität nicht eröffnen.4 Die damals bereits 150-jährige Universität des géza galavics – bálint ugry336 2 Zur Domus Universitatis in Eger: Az egri Domus Universitatis és Líceum. Oktatás, tudomány, művészet 1763–2013 (hrsg. von T. Petercsák), Eger 2013 – Aufsätze im Band über die barocke Stadt: I. Bitskey, Eger a barokk kori Kö- zép-Európában, S. 13–39. – Über die Deckenbilder: G. Ludányi, Az épület freskói, S. 71–109. – Über die Bibliothek: E. Löffler, Az egri Főegyházmegyei Könyvtár, S. 111–126. – Über die Sternwarte: T. petercsák, Specula – Csillagás- zati Múzeum, S. 151–167. 3 A. Jávor, Johann Lucas Kracker: ein Maler des Spätbarock in Mitteleuropa, Budapest 2005, S. 140–148. 4 G. Galavics, Die letzten Mäzene des Barock – ungarische Kirchenfürsten. in: Künstlerischer Austausch. Akten des Abb. 1: Franz Sigrist, Die philosophische Fakultät, 1781, Deckenmalerei, (Detail), Eger, Lyceum, heute Eszterházy Káro- ly Főiskola, Festsaal. Open Access © 2018 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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