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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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EWIGE PRÄSENZ DER WISSENSCHAFTLER IM ÖFFENTLICHEN RAUM. GELEHRTENDENKMÄLER IN LAIBACH Barbara Murovec Statuen im öffentlichen Raum zählen zu den Kunstwerken, die am direktesten und un- mittelbarsten von den politischen Interessen und Zielen der jeweiligen herrschenden Elite abhängig sind. Erst in der neuesten Zeit werden auch im slowenischen akademischen Milieu, das sich fast fünfzig Jahre lang im Einparteien- system entwickelte, fachgemäß die Fragen über die Funktion der Monumente im öffentlichen Raum und deren historisch-politischen Kontext gestellt.1 Die Divergenz zwischen der nach dem sowjetischen Vorbild realisierten Monumental- propaganda der jugoslawischen Führungs spitze, die den Befreiungskampf gegen die Okkupation als Legitimierung der kommunistischen Nach- kriegsrepression ausnutzte, und der bisherigen Forschung und Bewusstmachung der Funkti- on und des Kontexts der Denkmäler im öffent- lichen Raum ist wesentlich. Der Grund für eine solche gesellschaftliche und fachliche Einstellung stimmt mit den in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg an der Laibacher Universi- tät gelehrten kunsthistorischen Methoden über- ein, die sich in der Regel lediglich auf die bloße Identifizierung des Künstlers, der Datierung und den Stil/die Form des Kunstobjektes beschränk- te.2 Nur in geringem Maße versuchte man dem Auftraggeber, seinen Absichten und Zielen nach- zugehen, den Zusammenhang von Denkmal und Gedächtnis festzustellen, die Folgen einer bestimmten Erinnerungsweise zu ermitteln, zu erfassen, ob und wie die Distanz zur Vergan- genheit inszeniert wurde, und sich mit weite- ren Fragestellungen zu beschäftigen, die zum Verständnis der Kunstwerke in ihrem (politi- schen) Kontext wesentlich hätten beitragen kön- nen. Nicht zuletzt sind für das Verständnis der Monumente die Untersuchung ihrer Rezeption in der Gegenwart und das Dilemma individuel- ler nationaler – auch in Abhängigkeit von den politisch vorherrschenden Strömungen – Narra- tionen der Geschichte bedeutend.3 1 In Slowenien wird dieses Thema noch immer stark politisch instrumentalisiert; in der letzten Zeit oft durch „Ver- anschaulichung“ der Geschichte in künstlerischen Performances und Ausstellungen; wie z.B. erst kürzlich in einer Ausstellung über den Sozialistischen Realismus: Heros we love, Umetnostna galerija Maribor (20. März – 30. August 2015) – wo die Grenze zwischen wissenschaftlicher bzw. (kunst-)historischer Analyse und (künstlerischer) Nutzung der Geschichte bewusst verwischt wird. 2 Der Plastik im öffentlichen Raum widmete sich systematisch Špelca Čopič, besonders für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts (Š. Čopič, Javni spomeniki v slovenskem kiparstvu prve polovice 20. stoletja, Ljubljana 2000); mit der Skulptur des Historismus befasst sich Sonja Žitko (S. Žitko, Historizem v kiparstvu 19. stoletja na Slovenskem, Ljubljana 1989 (Zusammenfassung: Der Historismus in der Bildhauerei des 19. Jahrhunderts in Slowenien)). 3 Vgl. J. E. Young, Memory/Monument, in: Critical Terms for Art History. Second Edition (hrsg. von R. S. Nelson/R. Shiff), Chicago/London 2003, S. 246.
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
Geschichte Chroniken
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