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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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und eigentlich unbearbeitet sind, sodass sie ein kunsthistorisches Desideratum darstellen. Für die Auftraggeber, häufig die jeweiligen Ortsge- meinden (z. B. Skulpturen in den Geburtsorten) war lediglich die visuelle Präsenz des (bedeuten- den) Landsmannes als Identifikations moment relevant, da damit auch die Bedeutung des eigenen lokalen Milieus erhoben wurde, weswe- gen die genauen kunsthistorischen Daten (auch der Name des Künstlers) bei den Denkmal- einweihungen und in Medienberichten wie- derholt unerwähnt blieben. Zahlreiche Büsten wurden erst in neuester Zeit hinsichtlich Entste- hungskontext, Urheberschaft, Raumeinordnung und Rezeption untersucht.7 Der Aufsatz beschränkt sich auf die Ana- lyse der Vorgeschichte und der Entstehung der Porträtbüsten von Wissenschaftlern bzw. Gelehrtendenkmälern im öffentlichen Raum Lai- bachs. Der Gedächtnisweg, der sich vom Uni- versitätshauptgebäude bis hin zur National- und Universitätsbibliothek (NUK) mit der Porträtallee auf der Vegovastraße erstreckt, bildet als ein Ge- lehrtenraum in der Hauptstadt Sloweniens einen wissen schaftlichen Gegenpol zum politischen Areal Laibachs, repräsentiert durch das Parlament und den Präsidentenpalast sowie die zugehöri- ge Plastik (u.a. Revolutionsdenkmal, Hauptpor- tal des Nationalversammlungsgebäudes, Helden- grabstätte, Kidrič-Denkmal, Kardelj-Denkmal). gemalte vorgeschichte Obwohl die Anfänge des Hochschulwesens in Laibach mit dem jesuitischen Engagement am Anfang des 17. Jahrhunderts verbunden sind,8 wurde die erste slowenische Universität erst nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie im Jahr 1919 gegründet. Bis dahin studierten Slowe- nen am häufigsten an der Wiener Universität, aber auch in vielen anderen Städten wie Rom, Bo logna, Graz oder München und in den sla- wischen Ländern vor allem in Prag. Die erste Akademie, die Academia Operosorum, eine Ver- einigung von Laibacher Gelehrten, wurde 1693 vor allem nach italienischem Vorbild konstitu- iert und gilt als Vorgängerin der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste, die erst 1938 gegründet wurde.9 Eine frühe Visualisierung der Bedeutung von Ausbildung und Wissenschaft in einem öffentli- EwigE PräsEnz dEr wissEnschaftlEr im öffEntlichEn raum 353 7 Die Recherchen zum Thema finden im Rahmen des Forschungsprogramms über slowenische Kunst im europäi- schen Kontext (Slovenian Artistic Identity in European Context) statt und in der Kooperation mit anderen Ländern (z. B. mit Serbien, vgl. zwei thematische Nummern der Zeitschrift Acta historiae artis Slovenica, 18/1–2, 2013; hrsg. von B. Murovec/N. Makuljević, 2013). Viel Material zu dem Projekt über Denkmäler im öffentlichen Raum wurde auch in den anderen Projekten des France Stele Institutes für Kunstgeschichte des Forschungszentrums der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (UIFS ZRC SAZU) sowie der Kunsttopografie Sloweniens und Kunst in Maribor (Visual Arts and Architecture in the Spatial Context of the City of Maribor) gesammelt. 8 J. Ciperle, Jezuitski učni program in njihovi študiji v Ljubljani, in: Jezuiti na Slovenskem. Zbornik simpozija, Ljubljana 1992 (Redovništvo na Slovenskem, 3) (Zusammenfassung: Das Jesuitische Lehrprogramm und ihre Studi- en in Ljubljana), S. 174. 9 Zur Academia Operosorum siehe vor allem: J. Koruza, E. Cevc, Academia operosorum, in: Enciklopedija Slove- nije, 1, Ljubljana 1987, S. 5–6; Academia Operosorum. Zbornik prispevkov s kolokvija ob 300-letnici ustanovitve, Ljubljana 1994; A. Lavrič, Janez Gregor Dolničar in njegova Zgodovina ljubljanske stolne cerkve, in: I. G. Thalnit- scher, Historia Cathedralis Ecclesiae Labacensis, Labaci 1701–1714/J. G. Dolničar, Zgodovina ljubljanske stolne cerkve, Ljubljana 1701–1714 (hrsg. von A. Lavrič), Ljubljana 2003, S. 31–35; L. Vidmar, Ljubljana kot novi Rim. Akademija operozov in baročna Ljubljana, Ljubljana 2013 (Zusammenfassung: Ljubljana as the New Rome. The Academy of the Industrious and Baroque Italy). 10 Vgl. z.B. G. Bergamini, Giulio Quaglio, Tavagnacco 1994.
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Titel
Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
Herausgeber
Ingeborg Schemper-Sparholz
Martin Engel
Andrea Mayr
Julia Rüdiger
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
WIEN · KÖLN · WEIMAR
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-205-20147-2
Abmessungen
18.5 x 26.0 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
Kategorien
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