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1156.3
Mentale Modelle autonomen Fahrens
Alltag einen Pkw nutzen (82 Prozent), wird am häufigsten der Tempomat (50 Prozent),
die akustische Einparkhilfe (46 Prozent) und der Fernlichtassistent (22 Prozent) eingesetzt.
Die übrigen Systeme wie Abstandsregeltempomat (ACC, 15 Prozent), Nachtsichtassistent
(11 Prozent), Head-up-Display (10 Prozent) oder Müdigkeitsassistent (8 Prozent) werden
nur von einer Minderheit im Alltag genutzt.
Die Bedürfnisse, bestimmte Fahraufgaben und -funktionen an ein automatisiertes Sys-
tem abzugeben, weisen ein ähnliches Bild auf. Abbildung 6.1 zeigt die aufgabenspezifische
Verteilung der Bedürfnisse in dem Kategorienspektrum von „keinesfalls“ bis „sehr gerne“.
Im Vergleich der unterschiedlichen Fahraufgaben wird deutlich, dass neben der über-
wiegenden Ablehnung (62 Prozent in den Kategorien „keinesfalls“ und „eher nicht“), die
vollständige Fahrzeugführung an einen Fahrroboter abzugeben, insbesondere die Lenkung
des Fahrzeugs (58,3 Prozent in den Kategorien „keinesfalls“ und „eher nicht“), ungern an
ein automatisiertes System delegiert wird. Während die Übertragung von Einparkaufgaben
(45 Prozent in den Kategorien „gerne“ und „sehr gerne“) sowie sicherheitsrelevanter
Assistenzen im Bereich der Fahrzeugstabilisierung (43 Prozent in den Kategorien „gerne“
und „sehr gerne“) und der Fußgängererkennung (43 Prozent in den Kategorien „gerne“ und
„sehr gerne“) präferiert werden.
6.3.4.2 Repräsentationen der Fahrerrolle und Nutzungsszenarien
Auf der Basis des semantischen Differenzials wurden unter allen Teilnehmern die affek-
tiven Bedeutungen unterschiedlicher Begriffe, die sich einerseits auf unterschiedliche
Rollen im Fahrzeug und anderseits auf die in den Use-Cases beschriebenen Nutzungs-
szenarien beziehen, erhoben. Außerdem wurde der Begriff der „Idealen Fahrt“ und das
konventionelle „Auto“ in dieser Art bewertet. Die Rohergebnisse (durchschnittliche Be-
wertungen auf den Skalen Valenz, Potenz und Aktivierung) sind in Tab. 6.2 dargestellt.
Die Ergebnisse wurden genutzt, um die euklidischen Distanzen und somit deren affek-
tive Ähnlichkeit zwischen dem Begriff der „Idealen Fahrt“ und den übrigen Begriffen zu
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Abb. 6.1 Bedürfnis der Funktionsabgabe an ein automatisiertes System
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Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
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