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Autonomes Fahren - Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
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1417.7 Kulturelle Unterschiede Im Gegensatz zu den kulturübergreifenden Basisemotionen „Ärgerzeichen“ existieren für die informelle Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern sicherlich kulturelle Unterschiede, die sich im Fahrverhalten ausdrücken und auch einem Wandel unterworfen sind. Nach allgemeiner Ansicht fahren Südeuropäer dynamischer und zugleich defensiver als Mitteleuropäer. Als informelle Signale zwischen den Fahrzeugen dienen in Südeuropa vor allem die Beschleunigung und die Hupe. Ein Fahrer, der mit einer starken Beschleunigung (eventuell unter Verwendung der Hupe) in eine Lücke einschert, erwartet, dass die anderen Verkehrsteilnehmer nachgeben. Er erwartet aber auch keine weitere Rückmeldung, sondern geht davon aus, dass seine Absicht erkannt und akzeptiert wird. In Mittel- und Nordeuropa wird der Fahrer des einscherenden Fahrzeugs eher eine Rückmeldung erwarten, zumindest in Form von Blickkontakt oder als Nicken oder Hand- zeichen. Umgekehrt ist – zumindest in Deutschland – das Beharren auf dem Vorfahrtsrecht verbreitet, sodass ein Einschermanöver ohne das Einholen des „Einverständnisses“ eines anderen Verkehrsteilnehmers selten ist, da ansonsten die Gefahr einer Kollision droht. Der Verkehr in USA ist durch gleichmäßiges und spurbezogenes Fahren gekenn zeichnet. Hier spielen, abgesehen von den offiziellen Zeichen, informelle Zeichen eine geringere Rolle. In China ist der Verkehr – zumindest bislang – durch eine geringe Regelbefolgung und eine für Ausländer schwer zu durchschauende Kommunikation geprägt. Chinesische Auto- fahrer sind Meister der Überraschung, ignorieren Verkehrsregeln, Hupen gilt nur als „freundlicher Gruß“ [16]. Von besonderer Bedeutung ist die Kommunikation zwischen Autos und Fußgängern. Die Verständigung erfolgt hier durch Handzeichen, Betreten des Überwegs oder aber auch Warten am Zebrastreifen, bis die Autos anhalten. Welche Auswirkungen hat das auf das Verhalten von autonomen Fahrzeugen? Zum einen werden autonome Fahrzeuge aufgrund der Trajektorie und Beschleunigung des Fußgängers vorhersagen, ob eine Kreuzungs- Abb. 7.12 Alles gut!
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Autonomes Fahren Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung
Titel
Autonomes Fahren
Untertitel
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Autoren
Markus Maurer
Christian Gerdes
Barbara Lenz
Hermann Winner
Verlag
Springer Open
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
78-3-662-45854-9
Abmessungen
16.8 x 24.0 cm
Seiten
756
Kategorie
Technik
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