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Abb. 3 : Der Dichter Jakob von Warte badet unter
einem Baum, bedient von zwei Jungfrauen mit
Blumenkranz und Kelch, eine dritte massiert ihn, links
ein Warmwasserkessel mit Heizerin ; Miniatur aus der
Heidelberger Manesse-Handschrift, um 1320.
gebunden. Um den dörflichen Bädern ihr Publikum zu sichern, verbot die bayrische
Regierung die »sonderbaren Padstuben« der »Paursleut« in ihren »Hausswohnungen«
und gestattete solche nur Leuten, die in Einöden im Gebirge wohnten und einen wei-
ten Weg zu den »eehaft Pädern« hatten.25 Es ist möglich, dass hinter dieser Verordnung
nicht nur das Gewinnstreben der Herrschaft und Badstubenbesitzer steckte, sondern
dabei auch wie in Württemberg das kommunale Selbstverständnis eine Rolle spielte,
das sich in der Existenz gemeinnütziger Einrichtungen wie einer Badestube ausdrü-
cken konnte.26
Adel und Klöster, die lange Zeit Wannenbäder vorgezogen hatten, wählten im
Spätmittelalter mehr und mehr Schwitzbäder.27 Dampfbäder hat es schon früher auf
einzelnen Burgen gegeben, doch lassen sie sich dort – wie Badestuben überhaupt –
nur selten durch Grabungen nachweisen.28 Heißluftbäder, die man durch Erhitzen
eines (Kachel-)Ofens nahm und wozu noch Dampf aus einem Kessel kam, waren in
Deutschland kaum gebräuchlich.29
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Untertitel
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Autor
- Robert Büchner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 202
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute