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Das Badewesen bis ins 16. Jahrhundert
12 Abb. 4 : Badhaus (gemauerter
Kuppelofen mit kupferner Sudblase,
Frauen- und Männerstube, auf
der Treppe eine kaum bekleidete
Badbesucherin) ; kolorierte Zeichnung
aus dem »Bellifortis« des Konrad Kyeser,
1405.
1.1 Das Badhaus
In der Frühzeit entnahm man häufig das Wasser für das Bad fließenden Gewässern,
weshalb man gern die Badstuben in ihrer Nähe errichtete. Das konnten auch abgelei-
tete Gewerbekanäle oder künstlich in die Stadt geführte Bäche sein. Nicht selten lagen
die Badhäuser an der Peripherie oder den Toren einer Stadt. Dabei bedingten sich
Randlage und Fließgewässer gegenseitig. Ein Zusammenhang zwischen dem Standort
eines Bades am Stadtrand und der Feuergefahr ist im Allgemeinen nicht zu erkennen.
Wasser bezogen die Bäder aus einem Grundwasserbrunnen im oder beim Bad, manch-
mal aus einer hauseigenen Quelle und, wie erwähnt, aus natürlichen oder künstlichen
Gewässern. Ende des Mittelalters lenkte man meist fließendes Wasser (von einem
Laufbrunnen) durch eine Röhrenleitung30 zu einem Becken im Bad, eine wesentliche
Erleichterung, mussten doch nun nicht mehr Träger oder Badknechte mühsam das
Wasser aus einem Gewässer oder einem Ziehbrunnen, die mancherorts fortbestanden,
herbeischleppen. Außerdem bekam man so wirkliches Frischwasser, waren doch inzwi-
schen die städtischen oder stadtnahen Flüsse, Bäche und Kanäle oft stark verschmutzt.31
In der Regel war ein Badhaus nicht unterkellert und hatte zwei Geschosse. Im Erd-
geschoss befanden sich die Baderäume, im Obergeschoss hatte der Bader seine Woh-
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Untertitel
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Autor
- Robert Büchner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 202
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute