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Der Bader
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Abb. 16 : Bader ; Holzschnitt aus Jost Ammans
»Ständebuch«, 1568. Abb. 17 : Chirurgische Instrumente ; Holzschnitt aus
Hieronymus Brunschwigs »Buch der Cirurgia«, 1497.
Brunnenbecken, Wasserleitung, Bänke, Schemel, Tische, evtl. Ruhebetten) vor, alles
andere hatte er selbst bereitzustellen, und das war viel, wenn er gut ausgestattet sein
wollte : Barbierzeug vom Becken und Rasiermesser bis zu Schere, Spiegel und Kamm,
Bestecke für Aderlass, Schröpfköpfe, chirurgische Instrumente, Arzneimittelbehälter,
gebrannte Wässer, Öle, Verbandszeug, Arznei- und Kräuterbücher, Bademäntel und
Tücher, Waschstuhl oder -bank, bisweilen sogar ein drehbarer Barbiersessel, vor allem
aber die vielen Holzgefäße zum Waschen, Abgießen und Schöpfen, für den Wasser-
transport, für ein Wannen-, Fuß- oder Schenkelbad, ob sie nun Gelten, Eimer, Kübel,
Schaffe oder Badewannen, Zuber, Kufen hießen.99
Wurde ein Bad neu vergeben, schlossen die Gemeinden mit dem Meister einen
Vertrag. Die wesentlichen Punkte darin glichen sich fast überall. Ihm wurden Badetage,
Öffnungszeiten und Preise vorgeschrieben, er hatte für Ordnung und Sauberkeit, für
Brennholz, rechtzeitiges Heizen und ausgiebiges Lüften, für genügend Wasser und
Lauge zu sorgen, jedermann gleich zu behandeln, taugliche, möglichst auch für den
Aderlass und das Schröpfen geeignete Badeknechte anzustellen und darauf zu achten,
dass sich Badeknechte und -mägde gebührlich benahmen.100
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Untertitel
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Autor
- Robert Büchner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 202
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute