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Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
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»Gemainer Stat Pad« zu Rattenberg 72 Abb. 52 : Ein Bader lässt eine Frau, die ihren Arm auf einen Stab stützt, zur Ader ; das Blut fließ in ein Schälchen, das in einem Becken steht, damit nicht die Kleidung der Frau beschmutzt wird ; auf einem Klapptisch acht mit Blut gefüllte Schälchen ; an der Wand ein Bindfutter, in einer Nische zwei Salbenbüchsen ; Miniatur aus Konrad von Ammenhausens »Schachzabelbuch«, 1467 Platz mehr. Der dortige gestampfte Lehmboden wurde vermutlich erst jetzt mit Brettern belegt.276 Gewissheit darüber vermittelt ein Eintrag aus dem Jahr 1551, wonach der Boden vor dem Ofenloch ausgebessert wurde.277 Um ihn vor her- ausfallender Glut und Asche zu verschonen, hatte man schon früher einen Schild aus Blech auf ihn genagelt.278 3.2.3 Boden und Bänke Es empfahl sich von selbst, den Boden von Bad- stuben mit Ziegeln279 zu pflastern oder mit Stein- platten zu belegen, weil sie am besten gegen das unvermeidliche Wasser resistent sind. »Nässeemp- findliche Lehm- oder Estrichböden kamen nicht in Frage«, behauptet Frau Tuchen280, und sie irrt sich im Hinblick auf Rattenberg, so einleuchtend sonst ihre Aussage ist. Noch heute zeigen die of- fen daliegenden Böden im Rattenberger Bad nur gestampften Lehm, auch verweisen drei Rech- nungseinträge darauf.281 Um der nicht seltenen Überschwemmungen Herr zu werden, hat man an der Innzeile häufig die Straßen aufgeschüttet, so dass man heute die Erdgeschosse einzelner Häu- ser durch eine abwärtsführende Treppe erreicht.282 Stops will erkannt haben, »dass der angeblich meterdicke lehmige Fußboden im Badhaus gut 1,20 m unter dem Straßenniveau liegt«.283 Davon kann keine Rede sein. Der Sockel des Gewändes am Eingangsportal liegt auf Straßenniveau und auf gleicher Höhe wie der Sockel des Pfeilers im dahinter liegenden Vorhäusl. Es gibt keinen Vermerk in den Ratsprotokollen, den städ- tischen und Baumeisterrechnungen, dass man je den Boden im Bad aufgeschüttet habe. Möglich ist allerdings, dass das Badhaus schon auf einer Schüttung errichtet wurde. Das Bodenniveau des Vorhäusls setzt sich in der angrenzenden Männerstube fort und steigt dort etwas an.284 Das war sinnvoll. Denn wie in anderen Badhäusern285 konnte über das leichte Gefälle des Dielenbodens das Schmutzwasser in Rinnen286 fließen und über weitere Röhren abgelassen werden, in Rattenberg in den Inn.287
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Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Untertitel
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Autor
Robert Büchner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
202
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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