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Die beiden Badestuben
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Abb. 54 : Baden und Vergnügen ; kolorierter Kaltnadelstich aus »Das mittelalterliche Hausbuch«, um 1480.
dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts errichtet worden sein.326 Nach eher dürftigen
Angaben, wonach 1541 im Bad einige Röhren »abprochen unnd wider mit vilczen an-
geslagen« worden seien327 und man 1545 das schadhafte »prunkhar« im Bad be-
schaute,328 wird das Rechnungsbuch zu 1547 genauer. Danach hat man damals in der
Frauenstube Röhren gebohrt und gelegt sowie eine neue Brunnensäule gesetzt, ferner
Brunnenröhren von Geislers329 Brunnen zum Bad geführt und wieder zugedeckt, in der
Männerstube eine neue Brunnensäule ausgeschnitten, gebohrt und gesetzt, die Röhren
unter der Scherbank aufgehoben und beschaut.330 Die Brunnenbecken (Wasserkästen)
bestanden aus Lärchen- oder Eichenholz.331
Als es 1554 im Bad wieder an Wasser mangelte, beschloss der Rat, beim Haus des
Hans Vischer eine Säule oder einen Stock mit einer »pippn« zu errichten und über
die Röhren das Bad mit Wasser zu versorgen, wenn Badestunden seien. Außer dieser
Zeit solle man die Leitung abstellen.332 Anscheinend war das nur ein vorübergehender
Notbehelf. Denn später hört man wieder von Röhren bei Inzingers (Geislers)333 Brun-
nen, die in das Bad geführt wurden, und von einem Pflaster vom Bad bis zu Inzingers
Brunnen, das man aufriss und in das man neue Röhren legte, wonach die Erde wieder
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Untertitel
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Autor
- Robert Büchner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 202
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute