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Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
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Bader, Badknechte, Reiberinnen und Gewandhüterinnen zu Rattenberg 118 den müssen. Ein Dreckhaufen beim Bad, den man 1579 wegräumen ließ,588 wird auch nicht gerade zur Luftverbesserung beigetragen haben. 4.8 Matheus Paungartner Als er am 14. Februar 1547589 vom Rat zum neuen Wundarzt und Barbier aufgenom- men wurde, ließ der Rat vom Stadtschreiber so genau seine Pflichten im Protokoll festhalten, dass man daran die einzelnen Artikel des Pachtbriefs erkennen kann. Es heißt : Paungartner590 solle gute, geschickte, taugliche Knechte beschäftigen, dreimal wöchentlich ein Bad halten und es gründlich heizen, von einem Badetag zum anderen die Fenster offen lassen, damit das Bad immer gut gelüftet sei. Er dürfe es nicht zulas- sen, dass samstags seine Knechte den Herren591 oder anderen Leuten inner- und au- ßerhalb der Stadt in ihren Bädern aufwarten noch sich selbst zu einem solchen Dienst hergeben. Er habe jedermann, gleich ob arm oder reich, im Bad zu verarzten und allen Besuchern unverdrossen als Bader aufzuwarten. Es wird ihm aufgetragen, sorgsam aufs Feuer zu achten, den Badkessel nicht fahrlässig zu überheizen und dadurch zu verbren- nen, auch in allen Stuben zu verhindern, dass man Fensterscheiben zerbreche.592 Dagegen gebühre ihm alle Quatember ein Sold von vier Gulden sowie nach al- tem Herkommen von jedem Bad- und Lassgeld. Der Witwe des verstorbenen Baders Schwegler solle er aus gutem Willen und Barmherzigkeit, nicht aus Gerechtigkeit vier Gulden überlassen und ihr nach Schätzung durch ehrbare Leute das Badzeug abkaufen. Gleichzeitig wurde Paungartner gegen eine Gebühr von vier Gulden zum Inwohner aufgenommen und aufgefordert, seinen Geburtsbrief nachzureichen.593 Bei der Ämterbesetzung zu Dreikönige 1548 wurde Meister Matheus weiterbestellt, die Bestimmungen über die Knechte und das Feuer wiederholte man und fügte hinzu, Paungartner solle das Bad zu rechter Zeit heizen und dafür sorgen, dass immer genug Wasser und gute Lauge vorrätig sei. Den Leuten aus der Gemeinde habe er bis um sie- ben Uhr im Bad aufzuwarten. Die Bänke seien sauber zu halten und müssten abgewa- schen werden. Außerdem solle er mehr Badehüte halten. Seine Provision sei 16 Gulden. Als in der Gemeindeversammlung Stimmen laut wurden, der Ofen sei »verderbt«, hatte Meister Matheus deswegen keine Klagen.594 Klagen hatten allerdings Rat und Gemeinde, als sie ihm im Jahr darauf erneut das Bad überließen. Zunächst hielt man ihm vor, er solle gute und tüchtige Knechte halten und nicht allein Buben (Lehrjungen) anstellen und außerdem ständig aufs Feuer ach- ten,595 weil man bislang vorm und beim Bad596 wenig Fleiß darauf verwendet habe. Er müsse die Stuben auskehren und putzen, Scheiter und Unsauberkeiten entfernen las- sen. Das Bad sei zur rechten Zeit zu heizen. Dass es säuerlich und übel rieche, war eine allgemeine Klage.597 Man wünschte vom Bader, dass er jederzeit warmes Wasser und
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Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Untertitel
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Autor
Robert Büchner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
202
Kategorie
Geographie, Land und Leute
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