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Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
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Anmerkungen 148 89 Hier sind Fensterscheiben, Fenster gemeint, nicht Schröpfköpfe, Tiegel, Becher aus Glas. 90 Für Ordnung und Sauberkeit im Haus sorgen. 91 TLMF FB 2994 (nicht paginiert) ; vgl. Moser, Apotheker, 17–18. Die Innsbruck-Haller Bruderschaft war kurzlebig und beschränkte sich seit ca. 1470 nur noch auf Hall. Anscheinend sorgten die vier gemeinen Bäder der Stadt, weitere zwei Bader- bzw. Barbiermeister zu Hall sowie die Bader und ihr Personal aus den umliegenden Dörfern (die Ordnung von 1450/60 spricht von Meistern und Gesellen »in der gegent«) schon allein für genügend Mitglieder (Moser, 18, 154). 92 Der Artikelbrief der Hildesheimer Bader von 1623 ließ jedoch schon einen Knaben im Alter von zehn Jahren als Lehrjungen eines Baders zu (Bähre, Balsam, 29). 93 Die Chirurgie war im Reich jahrhundertelang keine akademische Disziplin. Sie wurde hier nicht von studierten Ärzten, sondern von stationären Handwerkern oder fahrenden Heilern (darunter viele Quacksalber und Scharlatane) ausgeübt. 94 Es konnte auch mehr sein. Hans Luechner, der 1581 das Amt eines Baders in Rattenberg übernahm, war nach eigener Aussage acht Jahre »auf dem Handwerk« gewandert (StAR RS 14, 253). 95 Moser, 154–155 ; Peters, Arzt, 36 ; Kraft, Helfer, 8–9. 96 Von der Pflicht zu einem Universitätsstudium der Chirurgie war immer noch nicht die Rede. Eine Chirurgenvereinigung, die in Konkurrenz zur Schulmedizin trat, wie die Pariser »Confrérie en l’église St-Cosme et Damien« von 1379 (mit Vorgängerin seit der Mitte des 13. Jahrhunderts) bestand im Reich auch nicht (Seidler, Collège, 16). Hier fristete die Chirurgie an den Universitäten des 18. Jh. ein Schattendasein, wurde eigentlich nur geduldet. Erst im 19. Jahrhundert erreichte sie in Deutschland den Rang eines vollwertigen medizinischen Universitätsfaches. Bestrebungen, Wundärzte durch eine Medizinische Fakultät prüfen zu lassen, gab es schon früh im Reich, aber sie scheiterten regelmäßig an den Scherern/Wundärzten und dem städtischen Rat, der ihnen entgegenkam und stets zwischen Universität und Handwerkschirurgen vermittelte. Der Stiftungsbrief Erzherzog Albrechts VI. von Österreich von 1457 für die Universität Freiburg sah ein solches Examen vor, doch bis ins 18. Jahr- hundert änderte sich nichts, zumal der Rat die Entscheidung über die Zulassung eines Handwerkers, was damals ein Wundarzt war, nicht aus der Hand geben wollte (Himmelsbach, Badstuben, 58–61 : »Wir setzen auch und wellen, das kein wundartzat, scherer oder ander, in was stats der sy, lib artzny triben, er sy dann bewert von der facultet der artznie und zugelassen von den meister derselben facul- tet« [59]). 97 Kraft, ebenda. 98 Moser, 156. Nach der Hildesheimer Ordnung von 1487/88 handelte es sich bei den drei Pflastern um je ein Emplastrum fuscum, attractivum glaucum und canum (ein schwarz-braunes, ein Zug- und ein graues Pflaster) mit Zutaten aus Olivenöl, Bleiglätte, Bienenwachs, Baumharz, Talg vom Ziegenbock, Weihrauch, Myrrhe, Mastix, Terpentin und Zinkoxyd, deren Wirkung kaum beurteilt werden kann. Deutlicher ist schon das Hildesheimer Amtsmeisterbuch von 1566, das von einem Beinbruchpflaster, einem Beulen- oder auch Geschwulstpflaster und einem Stichpflaster spricht, die ein Kandidat 1567 herstellen musste (Bähre, Balsam, 54–59). 99 Tuchen, Badhäuser, 24 u. 115–116 ; Martin, Badewesen, 120–121 ; Moser, Apotheker, 182 u. 218 (In- ventare zweier Haller Bader und Wundärzte von 1570 u. 1602). 100 Vgl. Tuchen, 24 u. Baum, Bader, 1339. 101 Křížek, Kulturgeschichte, 105. 102 Einige Abbildungen dazu bei Widmann/Mörgeli, Bader, 72–75. 103 Schäfer, Toilette, 232 ; Beutter, Badestuben, 66 ; Widmann/Mörgeli, 76. 104 Rauch, Wellness, 24. 105 Tuchen, Badhäuser, 33 ; Tuchen, Wangen, 8 ; Martin, 70, 73–74 ; Beutter, 66.
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Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Untertitel
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Autor
Robert Büchner
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2014
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
202
Kategorie
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