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Anmerkungen
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235 Stops,115 ; Kogler, Rattenberg, 29 u. 101.
236 Nach der Baumeisterraitung von 1581 (StAR BM 1581, 33’ : 1 Fuder Schindeln zum Badhaus) müsste
es mit Schindeln gedeckt gewesen sein, doch zeigt die Miniatur Rattenbergs im Schwazer Bergbuch
von 1556 das Bad und alle anderen Häuser mit einem roten Ziegeldach. Das dürfte wohl auf künst-
lerische Freiheit zurückzuführen sein. Denn 1551 steht das Dachdecken des Bades, vermutlich mit
Schindeln, unter den Ausgaben für Zimmerleute (StAR BM 1551, 7’), 1568 ebenfalls (StAR BM
1568, 14’ u. 38), 1525 wurde das Bad gedeckt (StAR BM 1525, 14), und schon 1476 heißt es von zwei
Zimmerleuten, dass sie »auf dem tach gemacht« haben, d. h. wohl Schindeln ausgetauscht haben (StAR
BM 1476, 9’).
237 Ammann, Kunstdenkmäler, 634 ; Köfler, Häuserbuch, 260. Der moderne Eingang befindet sich an der
Innseite, mit einer Stiege in das Obergeschoss.
238 StAR BM 1547, 25. Damals wurden der Kamin und das Badhaus zum »verrechen«, d. h. um Bauar-
beiten auszuführen, eingerüstet und zwei Fuder Schiefersteine (wohl : Schieferplatten) herangeschafft.
Der Kamin wurde gewölbt (ebenda, 9, 18, 22’, 25). – Da umfangreiche bauliche Veränderungen im
Badhaus stattgefunden haben (zeitweise enthielt es vier Kleinwohnungen, die Badestube der Männer
war eine Zeit lang die Praxis einer Physiotherapeutin, wo einst der westliche Teil des Vorhäusls und die
Frauenstube waren, befinden sich jetzt drei große Garagen usw.), ist die folgende Beschreibung nur als
provisorisch anzusehen. Erst eine eingehende Bauuntersuchung dürfte für mehr Klarheit sorgen. Dass
ich überhaupt so viele Bemerkungen zum Baubestand machen kann, habe ich dem jetzigen Eigentümer
des Hauses, Herrn Michael Unterrainer, zu verdanken, der mich in entgegenkommender Weise andert-
halb Stunden durch das Haus (es wird gerade renoviert) geführt und mir geduldig zahlreiche Fragen
beantwortet hat. Ihm sei an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt.
239 Nach einer Beschreibung von 1775 (Köfler, 263 u. Bachmann, Stadtbad, 8).
240 StAR BM 1476, 8. Sie war wohl ursprünglich, wie noch 1610 in den Bädern zu Hall, aus Holz, vgl.
Guarinonius, Grewel, 949 : »hültzene dinne Wänd« zwischen Männer- und Frauenstube.
241 StAR RS 13, 13’ ; vgl. Bachmann, 11 ; Stops, Rattenberg, 117 ; Köfler, 260. Die Baumeisterraitung für
dieses Jahr ist leider nicht erhalten.
242 Köfler, 263 : »Ebenerdig : 1 Holzgwölbm und 1 ruinirtes Badhaus«.
243 Bachmann (a.a.O.) irrt, wenn er meint, das Rattenberger Bad sei ein reines Schwitzbad gewesen. Er
kann zwar behaupten :«Die Badenden saßen nicht in Wannen, von solchen ist niemals die Rede«, doch
trifft genau das Gegenteil zu. 1523 heißt es, es solle »das vorheusl im pad zum Mayen pad« hergerichtet
werden (StAR BM 1523, 9’), 1541 wird das »vorheusl, da die wannen sten«, erwähnt (StAR BM 1541,
4’) und 1550 ermahnte der Rat den Bader, kein Holz dort zu lagern, wo die Wannen stehen, denn der
Boden koste viel (StAR RS 6, 3). Die Wannen waren aus Lärchenholz (Stops, Chronik, 48).
244 Nach freundlicher Auskunft von Herrn Unterrainer hat die Männerstube noch einen Pfeiler, die in der
Frauenstube sind durch den Umbau in Garagen verschwunden. Die Pfeiler im Bad wurden 1556 un-
termauert (StAR BM 1556, 12’). Die Sockel hatten wohl unter der Feuchtigkeit gelitten. Beide Stuben
zeigen ebenfalls ein Kreuzrippengewölbe. Einige Gewölbe im Bad wurden 1538 repariert (StAR BM
1538, 16), welche, erfährt man nicht.
245 Ein Fenster im Vorhäusl wurde 1523 »ausgemacht« (fertig gestellt) und verputzt (StAR BM 1523, 17).
Dabei half ein Tagelöhner 4½ Tage (ebenda, 14 : Sigmund Weinprenner hat »mörter zum vorheusl im
pad gekocht, zuetragen und zugeholffen, was not ist gewesen«.) Bei den damaligen Arbeiten im Vor-
häusl wurden auch 300 Bretternägel verschlagen (ebenda, 22).
246 In der Karwoche 1547 fanden umfängliche Reparaturarbeiten im Vorhäusl statt. Es wurden Laden
(Dielen) gehobelt, ein Polsterholz (Dielenträger) und darauf ein neuer Boden gelegt, die Tür gerichtet,
ein neues Gestell gemacht und eben auch die Rinne ausgehackt (StAR BM 1547, 6).
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Untertitel
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Autor
- Robert Büchner
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2014
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 202
- Kategorie
- Geographie, Land und Leute