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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
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Die Bautätigkeit des Bistums Passau in Österreich 49 politankirche von Salzburg selbst eine solche Ausstattung besaß. Hierin wird nicht nur Bischof Pilgrims Vormachtstreben , sondern auch die persönliche Einflussnah- me des Kaisers durch dessen großzügige Zuwendungen Ausdruck gefunden haben. Göttweig Als die Konsolidierung der Reichsgrenzen nach der Vertreibung der Magyaren vom Bistum Passau zum Wiederaufbau der schon vorher errichteten und dann zerstört gewesenen Kirchen und Klöster genutzt wurde , kam es unter Bischof Altmann auch zur Neugründung weiterer Klöster , nämlich St. Nikola bei Passau ( gegr. um 1070 ) und Göttweig in Niederösterreich ( gegr. 1074 ). Während sich in St. Nikola die Krypta der Kirche aus dem 11. Jahrhundert erhalten hat175 , ist in Göttweig die hochmittelalterliche Klosterkirche im barocken Neubau der Stiftsanlage aufgegan- gen. Allerdings existieren zwei Bilddarstellungen aus dem Mittelalter , die die Ein- gangsfront der Klosterkirche als Doppelturmfassade wiedergeben. Eine Buchmale- rei aus dem 3. Viertel des 12. Jahrhunderts zeigt die Kirche als Modell in der Hand des Bischofs Altmann mit einem auffallend großen Rundbogenportal und zwei zy- lindrischen Fassadentürmen176. Ein Typar des Klosters aus dem Jahre 1288 zeigt die Eingangsfront dagegen viel detailreicher : Über dem großen Mittelportal liegt ein durchfenstertes Obergeschoss mit flankierenden Türmen. Der Bau erscheint nach links und rechts noch durch Apsiden erweitert , an denen sich die Arkaturen der Westfront fortsetzen177. Die beiden Darstellungen stimmen darin überein , dass die Stiftskirche Göttweig ein Westturmpaar ähnlicher Art wie der Passauer Pilgrim- dom , vielleicht sogar eine Emporenanlage über einer Portalvorhalle , besessen hat178. Kremsmünster Rudolf Pühringer meinte , aus der papsttreuen Gesinnung Bischof Altmanns im Investiturstreit schließen zu können , dass dieser bei seinen Kirchenbauten Gestal- tungsformen der Cluniazenserreform verwendet habe. Als Beweis führte Pührin- ger östliche Chorseitentürme bei den Passauer Eigenkirchen in Eggenburg und Baden an179. Im Jahre 1973 konnte Erika Doberer auch am Altbau der Stiftskir- che Kremsmünster , die seit alters her zu Passau gehörte , Indizien für cluniazen- sische Baugepflogenheiten nachweisen : Im Norden bestand ein Chorseitenturm , westlich des Langhauses lag eine Vorkirche – das für die Prozessionsliturgie der Cluniazenser wesentliche Galilaea180. Wie Bernardus Noricus , der mittelalterliche Chronist von Kremsmünster , berichtet , führte Abt Theodoricus ( reg. nach 1066 bis ca. 1085 ) in Kremsmünster eine Klosterreform durch und ließ das Stift nach
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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