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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
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Die Bautätigkeit des Bistums Passau in Österreich 53 ters St. Pölten wegen seiner Schenkungen unter die Stif­ ter gezählt wurde196. Eine Kirchweihe durch den Passau- er Bischof Engelbrecht ist für das Jahr 1065 überliefert197. Eine Reform des Klosters St. Pölten nach der Regel der Augustiner-Chorherren wurde durch Bischof Altmann um 1090 durchgeführt. Baualtersuntersuchungen zeig- ten , dass ein 25 m langer Mauerzug , und zwar die Erdge- schosszone der nördlichen Seitenschiffmauer mit kleinen Rundbogenfenstern in Schräggewänden , noch aus der zweiten  Hälfte des 11. Jahrhunderts stammt ( Abb.  72 )198. Unter dem Eindruck der kirchenpolitischen Aktivitäten Markgraf Leopolds III. begannen die Passauer Bischö- fe auch ihren Besitz in St. Pölten abzusichern , wozu wie in Wien bauliche Erneuerungsmaßnahmen dienten. Bi- schof Reginmar ließ zunächst die Pfarrkirche ( Leutkir­ che ) beim Kloster neu errichten , die 1133 , im Jahr der Synode von Klosterneu- burg , eingeweiht wurde199. Die Kirche stand unter seelsorglicher Obhut der Chorherren von St. Pölten. Die funktionale Trennung des klösterlichen Gottes- dienstes für die Konventualen und des Pfarrgottesdienstes für die Bevölkerung in zwei verschiedenen Kirchenbauten entsprach den Reformvorstellungen des 11. und 12. Jahrhunderts , die Bischof Altmann eingeleitet hatte200. Unter Bischof Reginbert ( reg. 1138–1148 ) , der vor seiner Inthronisation in Pas- sau Propst des Klosters St. Pölten gewesen war , erfolgte ein groß angelegter Um- bau der Stiftskirche St. Pölten. Unter Wiederverwendung und Überbauung ( Erhö- hung ) der nördlichen Seitenschiffmauer entstand eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus mit dreiapsidialem , gestaffeltem Ostabschluss und einem monumenta- len Westturmpaar. Grabungen des Jahres 1981 haben gezeigt , dass die Mittelschiff- pfeiler auf einem Streifenfundament in der gleichen Ausrichtung standen wie die frühgotischen Gewölbeträger des 13. Jahrhunderts. So wie in Wien für den ersten Bauzustand der Stephanskirche konnten in St. Pölten die Positionen der Stützen des Baus aus dem 12. Jahrhundert nicht festgestellt werden201. Bauuntersuchungen im Turmbereich zeigten , dass die Klosterkirche des 12. Jahrhunderts bereits eine von den Türmen aus zugängliche Empore zum Mittelschiff des Langhauses beses- sen hat202. Eine Ansicht des Klosters in einer Buchmalerei aus der Zeit um 1400 in der Pierpont-Morgan-Library in New York zeigt die ausgebauten prismatischen Türme und die dazwischenliegende vorspringende Portalvorhalle ( Abb.  8 )203. So Abb.  8: Ansicht der Klosterkirche St. Pöl­ ten um 1400
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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