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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Seite - 75 -
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Die Entwicklung in der Steiermark 75 als dreischiffige Basilika mit rundbogigen Langhausarkaden in unregelmäßigem Stützenwechsel von Säulen und Pfeilern gestaltet und ursprünglich durchgehend mit flachen Holzdecken versehen. Von den zehn Bogenstellungen an beiden Sei- ten des Langhauses bildeten die beiden östlichsten Arkaden den Chorus maior. Diese Bogenstellungen besitzen eine mittlere Arkadensäule , ostseitig laufen die Bogen auf Pfeilervorlagen an , westseitig auf Halbsäulenvorlagen , die Pfeilern vorgelegt sind. Im Mittelschiff war der Chorus maior um vier Stufen erhöht. Der Chor war mit Schwibbögen über alle drei Schiffe vom Langhaus abgeteilt. Er schloss gegen Osten in allen drei Schiffen mit Halbkreisapsiden ab , von denen die mittlere mit drei , die niedrigeren seitlichen mit nur je einem Fenster versehen waren. Die auf den Chorus maior nach Westen folgenden drei Arkaden auf jeder Seite des Langhauses bildeten den Chorus minor. Auch in diesem Bereich ist ein Stützenwechsel zu beobachten : Zwei Arkadensäulen stehen zwischen Pfeilern , denen Halbsäulen vorgelegt sind. Der Langhausabschnitt westlich des Chorus mi­ nor umfasst links und rechts je fünf Arkaden. Auf drei Säulenarkaden folgt hier eine Stütze mit achteckigem Querschnitt , danach wieder eine Säulenstellung. Der Anlauf des letzten Bogens trifft wieder auf einen Pfeiler. Die Arkadensäulen der Stiftskirche tragen Würfelkapitelle , deren Schildseiten mit Bogenmotiven , Blattrosetten , konzentrischen Kreisen und Spiralen reliefiert sind. Die Achteck- pfeiler besitzen Kapitelle gleicher Größe wie die Säulen. Am Schaft des nördli- chen Achteckpfeilers sind unter dem Kapitellring sechs Relieffiguren angeordnet , die Benno Roth ikonografisch aus den Wochentagscantica des Stundengebets zu den Laudes abgeleitet hat ( Abb.  20 )266. Der Pfeiler zwischen dem Chorus maior und dem Chorus minor ist nach vier Seiten mit Halbsäulenvorlagen besetzt und weist einen gleichförmig herumlaufenden Sockel in der Art eines Bündelpfeilers auf. Die Mittelschiffwände besitzen eine Gliederung aus rechtwinkelig aneinan- derstoßenden Profilgesimsen. Zwischen den Archivolten der Arkaden führt ein senkrechtes Band empor , das auf eine horizontale Leiste stößt. Diese Gliederung entspricht ganz genau dem Vorbild der Klosterkirche von Hamersleben267. Der mittelalterliche Bau ist im Presbyterium und im Bereich der Westtürme durch die neoromanische Umgestaltung der Jahre 1891–1893 völlig verändert wor- den. Die Vorhalle zwischen den Westtürmen zeigt jedoch noch die romanische Gestaltung , insbesondere am Westportal , obwohl auch dieses Tor Substanzver- luste und nachträgliche Veränderungen erfahren hat. Das abgestufte Trichter- gewände des Portals besteht im vertikalen Bereich in einer dichten Abfolge von Säulen und Pfostenstufen , der in der Archivoltenzone ein Wechsel von Rundstä-
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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