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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
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Die Entwicklung in der Steiermark 77 filierten Sockelprofil im Steinverband aufgemauert sind. Den Säulen sind im Bo- genbereich Dreiviertelrundstäbe zugeordnet , die äußerste Gewändeumrahmung ist gekehlt. Die Kapitelle sind zu einem verkröpften Skulpturenfries verbunden , in welchem neben von Ranken bekrönten , glattflächigen Blätterkapitellen Löwen und Menschenfiguren erscheinen. Im Tympanon befindet sich das Flachrelief ei- nes Agnus Dei mit zurückgewandtem nimbiertem Kopf und schrägem Kreuzstab. Am Tympanonrelief und am Kapitellfries sind noch bemerkenswerte Reste der ursprünglichen Architekturpolychromie gefunden worden. Die bisherigen Datie- rungen des Portals weisen in die Zeit des Übergangs der Herrschaft in der Steier- mark von den Traungauern auf die Babenberger269. Hartberg In die gleiche Periode fällt die Errichtung des Karners von Hartberg. Der turm- artig hoch aufragende Rundbau südlich der Pfarrkirche besitzt eine markant vortretende Apsis über Dreiviertelkreisgrundriss ( Abb.  22 a ). Das Untergeschoss des Ossariums liegt teilweise beträchtlich über dem Erdbodenniveau , sein oberer Abschluss wird am Außenbau durch einen Fries aus dreischenkeligen Rundbo- gen angezeigt. Die darüber befindliche Kapelle wird über eine Treppe durch ein reich gegliedertes Stufenportal mit eingestellten Säulenpaaren erreicht ( Abb.  21 ). Die Außenseite der Kapelle wird durch neun gebündelte Rundstabvorlagen ge- gliedert , die den an der Apsis durchlaufenden Kleeblattbogenfries in Felder un- terbrechen. Die gebündelten Vorlagen sind von Knollenkapitellen bekrönt , die teilweise als Menschenköpfe skulptiert sind. Die Kapitelle unterstützen den be- krönenden Rundbogenfries der Kapelle jedoch nicht , sondern laufen den Fries unterbrechend bis zur Traufkante empor. Ein Rundbogenfries von gleicher Pro- filform wie am Rundbau der Kapelle verläuft auf tieferem Niveau auch am obe- ren Abschluss der Apsis. Das Ossarium des Karners , das ein kleines Rundbogenportal an der Nordseite des Baus besitzt , ist von einem Kuppelgewölbe aus vier Bandrippen überspannt. Der Kapellenraum des Obergeschosses trägt ebenfalls eine Kuppelwölbung mit acht Bandrippen , die von Halbrunddiensten unterstützt werden. Der Triumph- bogen zur Apsis ist ebenfalls von Halbsäulen flankiert. Die voll entwickelten Knospenkapitelle des Kapellenportals und der Diens- te im Inneren des Obergeschosses lassen erkennen , dass eine heute nicht mehr erhaltene neuzeitliche Inschrift am Portal , die eine Erbauung des Karners im Jahre 1167 angegeben hat , nicht für die Datierung des bestehenden Baus infra-
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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