Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Seite - 95 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 95 - in Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich

Bild der Seite - 95 -

Bild der Seite - 95 - in Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich

Text der Seite - 95 -

95Die Bautätigkeit Herzog Leopolds VI. Einfügung des Apsispolygons in die Chorumgangshalle führte zum ersten Mal in Österreich zum Einsatz eines Rippendreistrahlgewölbes. Dieselben Baukünstler errichteten auch den Kapitelsaal mit 3 × 3 Jochen hoher , spitzbogiger Kreuzrippengewölbe auf Rund stützen ( Abb.  34 ) und einer reich gegliederten Portalgruppe an der Ostseite des Kreuzgangs321. Das Rundbogen- portal in den Kapitelsaal zeigt nach außen und innen gleichartige Trichtergewän- de mit links und rechts je fünf monolithischen Säulen aus Rotmarmor. Ähnlich gegliedert sind auch die das Portal flankierenden Rundbogenfenster des Kapitel- saals in den Kreuzgang. An den hochgelegenen Fenstern des Chorpolygons der Stiftskirche und am Portal des Kapitelsaals sowie des Ostdurchgangs finden sich die gleichen preziös skulptierten gotischen Knospenkapitelle wie an der Capella Speciosa in Klosterneuburg , die Herzog Leopold VI. vor 1222 erbauen ließ. So- wohl an der wiederhergestellten Ostwand des nördlichen Querhausflügels als auch an den Fenstern des Chorpolygons wurden charakteristische Kelchkranzkapitelle verwendet , wie sie sowohl am Nordflügel des Kreuzgangs im Zisterzienserkloster Zwettl ( ab 1204 bis 1227 ) als auch an einer Sessionsnische der Klosterkirche in St. Pölten ( vor 1228 ) vorkommen322. Zu den im Jahre 1230 bereits fertiggestellten Bauten rings um den Kreuzgang gehörte auch das Cellarium ( Abb.  35 ). Nach den Baugewohnheiten der Zisterzi- enser wurde es in dem abgesenkten Erdgeschoss des Konversentrakts angelegt. In Lilienfeld reicht es über eine Länge von sechs Jochen des angrenzenden Kreuz- gang-Westflügels. Die zweischiffige , vierjochig kreuzrippengewölbte Halle ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet , die Gewölbeflächen sind über Scha- lungsbrettern in Gussmauerwerk hergestellt und ohne nachträglichen Putz belas- sen worden. Gleichzeitig mit dem Cellarium wurde das darüberliegende Dormito- rium der Konversen errichtet ; auch dieser Raum wurde als zweischiffige gewölbte Halle mit achteckigen Mittelpfeilern angelegt323. Abb.  35 : „Cellarium“ im Zisterzienserstift Lilienfeld
zurück zum  Buch Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich"
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich