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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
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135Die Bautätigkeit Herzog Leopolds VI. Brunnenhauses an der Südseite ( Abb.  49 ). Die Strebepfeiler am Nord- und Ostflü- gel besitzen Pyramidenabdeckungen , die übrigen Strebepfeiler weisen zeltförmige Bedachungen auf. Das Wölbungsprinzip der Kreuzgangflügel ist einheitlich : An der Wandseite bestehen Bündel von je drei aneinandergelegten Rundstabdiensten , die einen aus drei Kapitellkörpern zusammengesetzten Kapitellfries tragen. In den vier wandseitigen Ecken des Kreuzgangs stehen Einzeldienste. Die jochtrennenden Rippen der Scheidbogen sind durchwegs stärker dimensioniert als die Diagonalrip- pen. Markant ausgeschieden ist das südwestliche Eckjoch , das mit breiten Gurten abgegrenzt ist , die wandseitig auf polygonalen Pfeilervorlagen aufruhen. Die Dia- gonalrippen im Nord- und Ostflügel besitzen Bandquerschnitt mit an der Vorder- seite birnstabförmiger Profilierung. Echte , beidseitig von Kehlen unterschnittene Birnstäbe bilden die Rippen im Gewölbe des Brunnenhauses. An den Fenstersei- ten der Kreuzgangflügel sind die Gewölbeträger in je drei nebeneinandergestellte Einzelsäulen auf Postamenten gegliedert , deren Kapitelle und Kämpfergesimse je nach den anlaufenden Gewölberippen entweder gerade oder schräg gestellt sind. Die Gestaltung der Fensterwände ist in den einzelnen Flügeln des Kreuzgangs unterschiedlich : Gemeinsam ist die Ausbildung eines übergreifenden Bogens , der sich zwischen den Strebepfeilern spannt. Mit Ausnahme des dritten Jochs im Ostflügel , das einen Rundbogen zeigt , sind alle übergreifenden Bogen spitzbogig gestaltet. Im Nordflügel sind in die übergreifenden Bogen in jedem Joch je drei Rundbogenarkaden eingestellt , die von Bündeln von Säulchen getragen werden , welche im Rhythmus von 3–4–4–3 zu Schäften gruppiert sind. Die frei stehen- den Vierergruppen sind um eine Mittelsäule in Quincunxstellung angeordnet459. Über den eingestellten Arkaturen ist die Mauerstärke der Fensterwand des Nord- flügels reduziert. Hier befinden sich in jedem Joch zwei Rundfenster mit Vier- oder Fünfpassmaßwerk sowie ein mittleres Säulchen , das zum Scheitel des übergreifen- den Bogens emporführt. Die Fensterwandjoche der übrigen Kreuzgangflügel sind nach einem divisiven Ordnungsprinzip gestaltet : Den übergreifenden Jochbogen sind je zwei Unterteilungsbogen eingeschrieben , denen wiederum die Arkaturen der Fensteröffnungen untergeordnet sind. Zwei Fensterwandjoche am Ostflügel sind atypisch gestaltet : Das dritte Joch von Norden , das die erwähnte Rundbogen- pforte enthält , ist besonders breit ; nicht nur der übergreifende Bogen ist in diesem Joch halbkreisförmig , sondern auch die Unterteilungsbogen. Aus der Rücksicht- nahme auf die Lage von Fenstern des Kapitelsaaleingangs an der Wandseite dieses Gangjochs hat sich sowohl die schwierige Gewölbegestaltung über trapezförmig verzogenem Grundriss als auch die asymmetrische Gliederung der Fensterwand
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Titel
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Autor
Mario Schwarz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
498
Schlagwörter
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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