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148 WeertCanzlerundAndreasKnie
Potenzialeeiner»multimodalenMobilität«
DieDigitalisierungermöglicht integrierteMobilitätsdienstleistungenfürdie
Nutzer*innenaus»einemGuss«.DamiteröffnensichneueChancen fürden
ÖffentlichenVerkehr(ÖV).ObundinwieweitderÖVseineverkehrs-undum-
weltpolitischenVorzügeausspielenkannundspürbareModalverschiebungen
tatsächlichzuerreichensind,hängtstarkvonseinerAttraktivitätssteigerung
und insbesondere von seiner »intermodalen Passung« ab. In intermodalen
DienstleistungensindeinmodernerBahnverkehrmit anderenVerkehrsmit-
teln,nichtzuletztmitdemAuto,verbundenunddieTransaktionskosteneines
WechselsderVerkehrsmittel fürdieNutzer*innenniedrig.Nebendenverän-
dertenFinanzierungsstrukturensindhierneueWettbewerbs-undGeschäfts-
modelle notwendig,umdie innovativenPotenzialederBrancheanzureizen.
Idealerweise kommenkünftigdieElektrifizierungunddie geteilteNutzung
vonverschiedenenVerkehrsmittelnzusammen.DieIntegrationzieltdannauf
die elektrisch betriebeneFernbahnebensowie auf die Tram,dieU-oder S-
Bahn und das Pedelec sowie das E-Auto.Das gilt zumindest für die Stadt,
außerhalbvonVerdichtungsräumengibtesoftmalswenigzuverknüpfen.In
dünnbesiedelten ländlichenRegionen istdieHegemoniedesprivatenAutos
weiterhinungebrochen.Dort liegenChancen fürmehrEffizienz imVerkehr
ineinerschnellenElektrifizierungderFahrzeugeundinderEtablierungvon
innovativenMitnahmemöglichkeiten.Dafür lassen sichdigitalePlattformen
nutzen(siehedazudieBeiträgevonBaaschundRadtke/DaubindiesemBand;
Canzleretal.2018: 73ff.).
In verdichtetenRäumen entstehen jedoch zusätzlicheOptionen:Mit ei-
nemintegriertenintermodalenVerkehrsangebotsindNetzwerkeffektezuer-
zielen,die imbisherigen fahrplan-undhaltestellengebundenenÖPNVnicht
zuerreichenwaren.InvielenStädtengehörenöffentlicheAutosundFahrrä-
derbereitsheutezumselbstverständlichenTeildesöffentlichenVerkehrsan-
gebotes.SieerlaubenHaus-zu-Haus-Verbindungenundkönnendamiteinen
Vorteil des privaten Autos ausgleichen, nämlich auch die »erste und letzte
Meile« einesWeges schnell undbequemzuüberwinden.Das sindHinweise
aufeineKonvergenzvonprivatemundöffentlichemVerkehr.Hinterdermög-
lichenKonvergenzsteckennichtnur technischeEntwicklungen.Gleichzeitig
sind auch bei den Einstellungen und beimVerhalten insbesondere bei den
jüngerenGenerationen von Stadtbewohner*innenVeränderungen zu beob-
Baustelle Elektromobilität
Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Transformation der (Auto-)Mobilität
- Titel
- Baustelle Elektromobilität
- Untertitel
- Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf die Transformation der (Auto-)Mobilität
- Autor
- Achim Brunnengräber
- Herausgeber
- Tobias Haas
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5165-6
- Abmessungen
- 14.8 x 22.5 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Auto, Elektromobilität, Transformation, Rohstoffpolitik, Wertschöpfungsketten, Verkehrswende, Bewegung, Autonomes Fahren
- Kategorie
- Technik