Seite - 6 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

ß Der Großglockner und WZ WieLbcichhorn. nnd ich freute mich jetzt zum ersten Male auf die Ersteigung des GroßglocknerZ. Diese war aber nun auch meine nächste Aufgabe geworden, denn ich hatte schon zu Wien nüt einem Bcrgfreunde ein Zusammentreffen zu Heiligenblut und zur Glocknerbesteigung für den 30. oder 31. Au- gust verabredet. Um ihm gerecht zu werden, traf ich wirklich am 29. August Abends wieder im Tauernhause Fcrlciten ein. Auch an diesem Tage war mir eine interessante Unternehmung vereitelt worden. Ich wollte den Versuch wagen, von der Wasserfallalpe am Schlüsse des Kaprimcrthales mitten durch mid über die Gletscher des Glöckner- Eismeeres auf den prächtigsten aus ihnen, die Pasterze, zu gelangen, und dieser Plan einer zehn- bis zwölfstünbigen Wanderung in der Firuwelt schien mir eben so dankenswert!), als die Ersteigung irgend einer Hochspitze. Nöderer, der Schaffcr im Tancrnhanse Ferleiten, hatte sich be- reit erklärt, das Fnhrcramt ans der Gletschcrfahrt zu übernehmen, inid am 29. Früh sollten wir uns im Dorfe Fnsch treffen, um noch an Kieseln Tage die Wasscrfallalpe in Kaprun, am nächsten aber die Pclsterze und Heiligcnblut zu erreichen. Zur verabredeten Zeit war ich pünktlich im Dorfe, da kam Nodcrer mit der Nachricht zu mir, daß es ihm unmöglich sei, mit mir den Weg zu machen. Ein krankes Pferd sei von der Alpe ge- bracht worden und sein Dienstherr habe ihm befohlen, so lange bei demselben zu bleiben, bis es vom Thierarzte abgeholt worden Ware. Ich muß bekennen, daß ich, als Rüderer ausgesprochen hatte, einen Augenblick lang meine Bergunternehmungen in diesem Jahre als von einem Unstern verfolgt ansah und alle Lust zur Glockner- oder einer andern Ersteigung verlor; — jedoch nur einen Augenblick lang, nnd bald stand der Vorsatz, daß ich morgen in Heiligenblut sein wolle, wieder so fest als jemals früher. Aber auch für heute wurde alsbald auf den Trümmern des alten Planes ein neuer ge- schaffen und der sogleiche Besuch von Zell am See beschlossen, theils