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12 Von Fcrleiten über die Pfandlscharte nach Hciligcnbkit.
ständigen Ucberblick der Gletschergruppe gegen Süden und gewahrt auch
schon rechts über sich die Eisfelder des hohen Tenn.
Auf dem Wege endlich vom Tauernhause gegen Süden wirb
das Gemälde mit jedem Schritte in dem Maße entzückender, als man
der Eiswelt, welche hier mit einer allgemeinen Bezeichnung das Fuscher-
ciskar genannt wird, näher rückt.
Die Ordnung, in welcher die einzelnen Berge im Fuschereiskar
stehen, ist von Osten nach Westen die nachfolgende: Zunächst dem
Fuschertanern im südöstlichsten Thalwinkel lagert der Brennkogel
(9541 W. F,), an ihn reiht sich im Südcn des Thales der Kloben, dann
der Spielmann. Zwischen der etwas rückwärts stehenden Spitze des
letzteren Berges einer-, dann dem westlichen Gamskarkopf, dem einzi-
gen nicht begletscherten Haupte in dieser Beigreihe, andererseits, be-
merken wir fast im strengen Süden des Thales eine tiefere Einsatt-
lmig mit einem gegen das Thal geneigten Eisfelde; — das ist die
Pfaudlscharte. Zunächst an den Gamskarkopf reihen sich die Prächti-
gen Gestalten des Sinewcllecks mit seiner schiefgeneigten Eisspitze,
dann des breiten Fuscherkarkopfes. Die rechte Seite desselben reicht
tief hinab ohne Verbindung mit einem höheren Berge und die dadurch
in der südwestlichen Ecke des Thales gebildete Einsattlung zwischen
dem Fuscherkarkopf und der nördlicheren hohen Dock ist das eigentliche
Flifchereiskar, über dem nur der Brcitkopf sein breites Haupt zu nicht
bedeutender Höhe erhebt. Der Ust des FufcherthaleZ dagegen, welcher
vom südlichsten Punkte des Hanptthales theils noch mit grüner Thal-
sohle, theils schon bedeckt mit Stcingerölle, ziemlich steil bis an die
Felswände, den letzten Abfall des Fuscherciskars, westlich hinansteigt,
heißt das Käferthal, viel bekannt und viel besucht als eines der groß-
artigsten Hochthäler, die sich die Phantasie schaffen kann, das Ideal
des Landschafters.
Hier ziehen die Gletscher des Fuschereiskars, dann rechts vom
Nrcittopf und der obern Fläche des Glocknereismeeres entströmend das
Vockkarkeeö^) in jähem Abstürze mit ihren tausend in Azur, Grün
*) Kce« ist der in den Tauem, bann im Zillerthale anstatt de« Wortes
Gletscher allgemein geilinichliche Ausdruck.
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Titel
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Autor
- Anton von Ruthner
- Verlag
- Carl Gerold's Sohn
- Ort
- Wien
- Datum
- 1864
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 11.8 x 19.2 cm
- Seiten
- 440
- Schlagwörter
- Alpen, Gebirge, Natur
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918