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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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Vrsincumg bell Großglockners. .^ ^ Zudem ist die Aussicht aus ihm gegen Süden und Westen bereits höchst großartig und trotz des Vorsatzes, mir die Fernsicht ganz für die Spitze zu versparen, schielte ich doch bisweilen durch die Fenster^ surrogate hinaus auf die prächtigen Tirolerberge, Als sich endlich Alles zum Anfbruchc bereit erklärt hatte, zogen wir wieder hinaus zum mühevollen Werfe. Man steht nun am Fuße der von Heiligenblnt aus sichtbaren eisigeu Schneide, welche immer steiler hinansteigend mit der kleineren Spitze des Glockners endet. Auch heute wurden wir, wie wir später erfuhren, während unseres Hinaufklimmens auf dieser Wand aus dem Glocknerzimmer des Heiligenbluter Wirthshauses mit dem dort aufge- stellten Feinrohre fleißig beobachtet. Wir waren aber eben jetzt wenig gelaunt mit Hciligenblnt Liebesblicke zu wechseln. Nicht allein, dnß das Aufwärtsklimmen auf so steiler Eisbahn schon an sich mühsam war, so blies eiu kalter Wind mit großer Gewalt, und ein gellender Ton, der sich immer wiederholte und den ich Anfangs für einen Ruf aus der Tiefe des Pasterzeugletschcrs hielt, war nichts anderes als die Stimme des Windes. Zudem fühlten wir den Einfluß der verdünnten Luft auf unseren Organismus wenigstens insoferne, daß ein zeitweises Stehenbleiben zum Athemholen nöthig war; von anderm Uebelbefinden blieben wir verschont und es ging uus viel besser, als der Unkundige aus unsern Gesichtern, die ohne Ausnahme wie immer auf solchen Höhen Leichenblässe zeigten, vermuthet hatte. Jetzt stießen wir auch auf die Fußstapfen der beiden Gesell- schaften, welche in den letzten Tagen die Spitze des Berges erstiegen hatten, und sie bildeten dort, wo ihrer mehrere über und neben ein- ander in den Schnee eingedrückt waren, häufig gerade auf der gang- barsten Linie der Wand, durch die Kälte eisig gewordene härtere Stel- len, welche wegen ihrer Glätte vermieden weiden mußten. Standen wir einen Augenblick still und blickten wir dann um uns, so gewahrten wir, daß wir bei der so steilen Steigung, ungeachtet des langsameren Schrittes, doch bereits hoch über die Adlersruhe ge- kommen waren. Schon war selbst das Schwerteck und der Kellersberg, die sich so lange wacker gehalten, unter unsere Linie hinabgesunken,
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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