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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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33 Ersteigung des Großgluckncr«. und der südliche Gletscher des Glückners, das Kenitzkees in der Mitte zwischen dem Leiter- und dem Teischnitzkeese, lag vollends schon tief unter uns. Wir waren schon weit üb« N.OW Fuß hoch. Jetzt wurde in immer kürzeren Zwischenräumen Halt gemacht. Zuletzt, etwa ein paar hundert Fuß uuter der Spitze des hier zur Eisnadel gewordene» kleinen Glockners stellte sich Liendl, um ein gleichmäßigeres Aufwärts- stcigen zur Erleichterung Aller zu erzweckm, an die Spitze des Zuges. Er hatte das Seil nm den Leib geschlungen, ich folgte gleichfalls mit dem Seile um die Mitte, dann Pichler, zuletzt Eder, Nach einer Nn^ zahl Schritte wurde immer eine Pause gemacht. Doch solcher Pausen hatten wir nur erst wenige gemacht, als plötzlich Liendl durch cin gewal- tiges Jauchzen anzeigte, daß wir die kleinere Spitze des Glöckners erstie- gen hatten. Auf unseren Uhren war es 6'/^ Uhr. Schon diese kleine Spitze hat keiue ebene Fläche und besteht zu oberst aus eiuer gegen Norden und die Pasterze überhängenden Eis- wand uon etwa 4 Fnß Höhe und 2 Fuß Dicke. Wir nahmen deßhalb unsern Standpunkt auf dem steilen Ab- hauge gegen Süden, dort wo wir festen Boden unter dem Schnee uud Eis vermutheten und blickten über die höchste Erhebung wie über eiue Ärnstnng hinaus nach Norde» und Osten. Da wir auf dem Rückwege von der großen Spitze ohnehin Hieher zurückkehren mußten, so schlug ich vor, das alte Sprichwort „nach ge- thaner Arbeit li, f. w," zu beherzigen und sich sobald als möglich an den letzten schwierigsten Theil unserer Aufgabe zu machen. Die große Spitze steht in fast westlicher Richtung von der kleinen. Um von letzterer auf sie zu gelangen, hat man zncrst ans dem sud- lichen Schneeabhauge der kleinen Spitze 2l> bis .it) Schritte in der Richtung der großen Spitze zurückzulegen. Man ist nun dort ange- langt, wo die Nadel des kleinen Glöckners steil nach Westen zu ab- fällt. Von hier geht es einige Klafter vom Nande dieses westlichen Absturzes in südwestlicher Richtung steil und nicht ohne Gefahr ab- wärts, Nud jetzt hat man die eigentliche Scharte, welche die kleine Spitze des Glöckners mit der größeren verbindet, erreicht, nnd damit den bei Weiten» gefährlichsten Punkt der ganzen Glocknerersteigung.
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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