Seite - 48 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

48 Das Fuscherbab St. Wolfgang an, Wcichselbachc. 1. Hefte der Mittheilungen des österreichischen Alpmvereins einen Vergleich der Glocknerersteigungen von Kals und «on Heiligenblut gegeben und sich für Kais entschieden, weil man von hier aus die Spitze um eine Stunde früher als von Heiligenblut und auf interes- santerem Wege erreicht, dann auch weil die Expedition um 25 bis 30 Gulden wohlfeiler zu stehen kommt als jene von Heiligenblut. Wenn es dem Verfasser dieser Skizzen erlaubt ist, seine indivi- duelle Meinung in dieser Frage auszudrücken, so würbe er aus den von Peyritsch angeführten Gründen, deren Gewicht er vollkommen anerkennt, ganz geübten Bergsteigern und allen denen, welche ein Geld- ersparniß sehr im Auge haben müssen, den Weg von Kals anrathen. Für die übrigen Bergreisenden scheint ihm aber die Besteigung von Heiligcnblut aus die räthlichere zu sein. Denn eben die Sicherheit, welche die zweifellose Tüchtigkeit der Führer in dem Fremden, der sich nicht unbedingt auf sich selbst verlassen kann, erzeugt, trägt wesentlich zur Annehmlichkeit einer großen Bergreise bei, und aus diesem Gesichts- punkte kann eine Glocknerbesteigung von Heiligenblut aus mit größter Beruhigung unternommen werden. Entgegen fehlt den Kalsern, mögen sie auch noch so gewandte und kühne Steiger sein, mindestens bis heute doch noch die Erfahrung, welche nur durch den oftmaligen Besuch einer Hochspitze unter den verschiedensten Witterungsverhältnissen, und in Folge deren allein jene auf den Fremden so ermuthigcnd wirkende Nuhe der Führer in allen Zwischcufällen erlangt wird. Das Lnscherlmd St. Wolfgang am Weichselbache. Um den freundlichen Leser bei der Besprechung des nie genug zu Preisenden Fuscherbades nicht unmittelbar im Anfange durch eine breite geographische Erörterung der Lage von Fusch zu ermüden, ver- setzen wir ihn sogleich an die Brücke über die Salzach zwischen dem stattlichen Hause des Lucashanselwirthes und den am rechten Ufer des Flusses liegenden übrigen Häusern des Kirchdorfes Brück im Pinzgau.