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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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56 Das Fnscherbad St, Wolfgang am Weichselbache. bei 4090 Fuß hohen Thales^), die prächtige Alpennatur, welche sich ringsum in voller Majestät ausbreitet, und das Heraustreten aus den Geleisen des alltäglichen Lebens, das fast für jeden seine Mühen und gesundheitsschädlichen Einflüsse hat, obenan stehen. Unser Bad ist in den letzten Jahren zahlreicher als seit Langem besucht worden und zählte im Jahre 1853 über 200 Badegäste, Davon gehört die kleinere Hälfte den gebildeten Classen an und nicht gering ist das Coutingent, welches die Städte Linz und Salzburg dazu lieferten. Doch verirrten sich auch ein oder der andere Nesidenzbewohner, ja weil die Fnschermr bisweilen als Vor- oder Nachcnr von Oastein angerathen wird, sogar ausnahmsweise Ausländer hierher. Die eigentliche Badezeit sind die Monate Juli und August. Dann finden sich bei Tische im „Salon" wohl 20—30 Gäste ver- einigt nnd herrscht auch hier ein geselliges Leben. Gemeinschaftliche Partien werden verabredet, die Kegelbahn gelangt zu Ansehen; trotzt der Himmel, so wird über Verge gesprochen, natürlich hie und da auch eine andere Klatscherei betrieben; vielleicht hat ein Gast ein Paar Spiele aus 52 bemalten Blättern bestehend bei sich, und dann kömmt un- erwartet eine Partie Whist oder ein ähnliches Spiel zu Stande. Zither und Guitarre und frohe Lieder fehlen nie; bei besondern Gelegenheiten gibt die freundliche Vadineisterm mit ihrem weiblichen Gefolge und geben die Aclpler die originellsten Localtänze und Gesänge, z. B. „den Melker- tanz" oder den Singkamps des Asingcns (Hinabsingens) zum Besten und rückt der Badmeistcr zum Schlüsse auf allseitiges Verlangen mit dem von ihm unnachahmlich gctanztcn „Schuhblattler", einem Tanze, bei welchem der ganze Körper nach dein Takte mittanzt, heraus. Auch die Lecture wird sich gegenseitig aufs Zuvorkommendste mitgetheilt und die „Allgemeine Augsburger Zeitung" kömmt regel- mäßig, weun gleich um einige Tage verspätet, in das Bad herauf. Doch die höchsten Genüsse vermag im Fuscherbade nur die Mutter Natur selbst durch die Reize zu bieten, welche die Hochalpcn- welt bei schönem Netter allerorts entfaltet. Nach einer von mir im Jahre 1839 gemachten barometnscheu Hühen° messung liegt da« Fuscheibad 3548 W. F. hoch.
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Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Titel
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
Autor
Anton von Ruthner
Verlag
Carl Gerold's Sohn
Ort
Wien
Datum
1864
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
11.8 x 19.2 cm
Seiten
440
Schlagwörter
Alpen, Gebirge, Natur
Kategorien
Geographie, Land und Leute
Geschichte Vor 1918
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